Panasonic stellt Lumix GH2 und neue Objektive vor

Arne Müller
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Panasonic hat eine neue Kamera für das Micro-Four-Thirds-System vorgestellt, die einige ungewöhnliche Funktionen von anderen Modellen auf sich vereint. Die Panasonic Lumix GH2 bietet unter anderem einen Multi-Aspect-Sensor, wie man ihn aus dem Vorgängermodell GH1 kennt, sowie einen Touchscreen auf der Rückseite wie bei der G2.

Der Bildsensor ist etwas größer als ein normaler Four-Thirds-Sensor sowie der dazugehörige Objektivbildkreis und wird daher nie komplett für das Bild genutzt. Dies ermöglicht, die Bildkreisdiagonale nicht nur für Bilder im Format 4:3 sondern auch für 3:2 und 16:9 komplett auszunutzen – andere Kameras schneiden hierfür nur ein 4:3-Bild vertikal zu, bei der GH2 wird das Bild zusätzlich horizontal etwas erweitert, sodass die Bilddiagonale gleich bleibt. Der Bildsensor liefert beim 4:3-Format sein Auflösungsmaximum von 16 Megapixeln, wobei die gesamte Sensorfläche eigentlich 18 Millionen Pixel beinhaltet.

Das Seitenverhältnis von 16:9 ist nicht nur für Fotos interessant, sondern vor allem auch für bewegte Bilder – der Videofunktion der GH2 hat Panasonic einige Aufmerksamkeit geschenkt. Die Aufnahmeformate beinhalten unter anderem AVCHD 1080p24, 1080i60 sowie 720p60. Die Kamera bietet zudem ein eingebautes Stereomikrofon auf der Oberseite, einen Anschluss für ein externes Mikrofon sowie einige Bedienelemente speziell für die Videofunktion.

Panasonic Lumix GH2 und neue Objektive

Die gegenüber dem Vorgängermodell deutlich verbesserte Auslesegeschwindigkeit des Sensors ermöglicht neben der Aufzeichnung von Videos mit hoher Bildrate auch eine höhere Framerate im elektronischen Sucher und auf dem Touchscreen sowie einen schnelleren Autofokus. Dieser funktioniert als Kontrasterkennung über den Bildsensor und liefert dafür nun 120 statt 60 Bilder pro Sekunde. Laut Panasonic soll der Autofokus auch einige DSLR-Kameras mit Phasenerkennungssystem übertreffen. Der Sucher wurde mit 852 × 600 Pixeln etwas breiter, um 16:9 und 3:2 besser anzeigen zu können und bietet 1.533.600 Subpixel – das Display an der Kamerarückseite ist schwenkbar und wie bei der G2 ein Touchscreen mit 3,0" Diagonale und etwa 460.000 Bildpunkten, also 480 × 320 Pixel. Der Sensor ermöglicht eine Serienbildgeschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung und ganze vierzig Bilder pro Sekunde bei Reduzierung auf vier Megapixel.

Die Panasonic Lumix GH2 soll ab Ende November mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 900 Euro respektive 1.000 Euro mit 14-42-mm-Kitobjektiv im Handel sein.

Neben der neuen Kamera hat Panasonic auch drei neue Micro-Four-Thirds-Objektive vorgestellt, darunter ein recht außergewöhnliches 3D-Objektiv. Dieses hat eine tatsächliche Brennweite von 12,5 Millimetern, zeichnet aber zwei kleine Bilder mit einem um 10 mm leicht versetzten Inhalt auf den gleichen Sensor auf. Dadurch ergibt sich ein Kleinbild-Äquivalent von 65 mm. Die optische Konstruktion ist mit zweimal vier Linsen in drei Gruppen und einer festen Blende von 1:12 recht einfach gehalten, was ein geringes Gewicht von 45 Gramm und eine Preisempfehlung von 279 Euro ermöglicht. Nur zehn Gramm schwerer, aber mit 429 Euro deutlich teurer, ist das ebenfalls neue Pancake-Objektiv mit 14 mm Brennweite und einer Lichtstärke von 1:2,5, welches mit sechs Linsen, darunter drei Asphären, sowie einer sieben-Lamellen-Blende auch deutlich aufwändiger konstruiert ist. Den Abschluss bildet das 100-300-mm-Telezoom mit optischem Bildstabilisator, welches durch die Lichtstärke von 1:4-5,6 mit 520 Gramm noch recht leicht ist und für 629 Euro in die Läden kommt. Die neuen Objektive sollen wie die Lumix GH2 ab Ende November verfügbar sein.