Corsair H70 im Test: Neuer Flüssigkeits-CPU-Kühler als Ersatz für den H50

 12/12
Martin Eckardt
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Fazit

Corsair tritt mit der H70 eine sehenswerte Nachfolge der beliebten H50 an, welche an einigen Stellen mit gefälligen Verbesserungen aufwartet, an anderen Stellen ihrem Vorreiter allerdings leicht unterlegen ist. Den deutlichsten Schritt nach vorne erzielt die neue Pumpen- und Kühlereinheit. In ihren Dimensionen erheblich geschrumpft und somit platzergonomischer in ihrer Einsatzfähigkeit, arbeitet sie deutlich leiser und harmonischer als das Vormodell und legt damit den Grundstein für eine gute Bewertung. Die Möglichkeit der bequemen Drehzahldrosselung und damit weiteren Absenkung des Geräuschlevels bei kaum beeinflusster Kühlleistung gefällt darüber hinaus ebenso, wie die beweglichen Schlauchanschlüsse.

Mit gemischten Gefühlen ist derweil die Tiefenexpansion des Radiators zu beurteilen. Das Plus an Kühloberfläche verhilft der H70 bei hohen Drehzahlen Kühlresultate auf Spitzenniveau zu erzielen. Bei niedrigeren Lüftergeschwindigkeiten, die für leise PC-Umsetzungen unerlässlich sind, stellt sich der Leistungsverlust der H70 jedoch überdurchschnittlich stark ein. Gute Luftkühler oder auch die H50 bieten hier das bessere Konzept.

Corsair H70
Corsair H70

Denn wie unsere Tests auch zeigen, geht der Hauptanteil der Leistungssteigerung von H50 zu H70 auf das Konto des zweiten Ventilators. Hierbei hat Corsair aber durchaus seine Hausaufgaben gemacht, denn die Serienbelüftung kann zumindest mit ihrem harmonischen, störgeräuschfreien Klangcharakter und ihrer vergleichsweise geringen Lautstärke in Referenz zur Drehzahl punkten. Silent-Freunde hätten aber wohl gern noch Drehzahlen unter 800 U/min gesehen. Auch die PWM-Unterstützung wird von einigen Anwendern vermisst werden.

Insgesamt stellt die Corsair H70 ein durchaus stimmiges Kühlsystem mit einigen Besonderheiten dar. Hohe Leistungsfähigkeit und Qualität, ein gelungenes Montagekonzept für AMD und Intel, eine leise Pumpeneinheit und nebengeräuschfreie Doppelbelüftung stehen auf der Pro-Seite. Eine eindeutige ComputerBase-Empfehlung verfehlt die Corsair H70 jedoch knapp. Der hohe Anschaffungspreis von über 80 Euro und der vergleichsweise große Leistungseinbruch bei niedrigen Drehzahlen und geringeren Betriebsgeräuschen verhindern diese. Wer jedoch nicht auf absolute Lautlosigkeit sondern auf maximale Kühlleistung abzielt, die besonderen Konzeptmöglichkeiten der H70-Kühllösung zu schätzen weiß und bisher mit der Anschaffung der H50 liebäugelte, wird von der Corsair H70 sicher nicht enttäuscht werden.

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