Celeron, Sempron und Athlon II im Test: CPUs für unter 40 Euro

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Wenn dieser Test extrem günstiger Einsteiger-CPUs etwas gebracht hat, dann die Bestätigung, dass das Zeitalter der Single-Core-Prozessoren vorbei ist. Der AMD Sempron ist schlicht zu schwach für fast alle Aufgaben. Einige Anwendungen laufen erst gar nicht, andere hingegen so langsam, dass man zwischenzeitlich glaubt, der PC wäre bereits eingefroren. Surfen und nebenbei eine E-Mail schicken, dann noch etwas entpacken? Geht nicht! Immer schön nacheinander, sonst gibt es Probleme. Selbst ein 5,5 Jahre alter Dual-Core-Prozessor macht dies in vielen Fällen besser, am Ende kann der Sempron, der kein Jahr alt ist, nur einen hauchdünnen Vorsprung ins Ziel retten – auch das ist eine Erkenntnis.

Unser Fazit lautet deshalb ganz klar: Finger weg von Single-Core-CPUs! Für den Desktop-Markt hat Intel es dem Kunden dabei bereits „leicht gemacht“, denn selbst die schwächsten CPUs im Portfolio, die Atom-Prozessoren, werden im Desktop nahezu ausschließlich als Zwei-Kern-/Vier-Thread-Variante verbaut. Aber auch AMD sagt bereits selbst: mehr Kerne sind besser! Zudem spricht ein aktuelles AMD-Dokument (PDF, Seite 13) bereits von einem Sempron II X2.

Drei CPUs für 30 bis 40 Euro
Drei CPUs für 30 bis 40 Euro

Der Athlon II X2 mit halbiertem L2-Cache steht hingegen im krassen Kontrast zum Sempron. Auch wenn er auf dem Papier 33 Prozent teurer ist (was lediglich zehn Euro sind), ist die Mehrleistung mit 65 Prozent gegenüber dem Sempron eine echte Hausnummer. Diese zehn Euro sollte man also in jedem Fall aufwenden und stattdessen lieber beim Mainboard oder einem anderem weniger relevanten Element einsparen. Dann kann man mit dem PC neben Office-Aufgaben auch (parallel) eine größere Datei entpacken, ohne dass dies einen halben Tag dauert; eventuell ist sogar ein Spielchen drin. Die „richtigen“ Athlon II X2 mit vollem L2-Cache sind den Aufpreis gegenüber dem getesteten Modell hingegen nicht mehr wert. Der L2-Cache hat nur geringe Auswirkungen auf die Performance, letztendlich punkten die „echten“ Athlon II X2 über einen höheren Takt.

Gleiches Fazit gilt für den Intel Celeron E3300. Für gerade 35 Euro liefert er eine sehr ansprechende Leistung bei geringer Leistungsaufnahme. Sein alter Sockel LGA775 kann jedoch Fluch und Segen zugleich sein. Fliegt hier und da noch eine älter Platine umher, oder man kann diese günstig irgendwo erwerben, steht mit der CPU einem kleinen potenten System nichts im Weg. Sollte es jedoch eine komplette Neuanschaffung sein, dann sollte man lieber zum Athlon II X2 greifen. Dort ist einfach alles ein wenig neuer, zudem sind die Sockel-AM3-Platinen mit integrierter Grafik deutlich potenter als die Intel-Lösungen. Der Athlon II geht somit als unser Sieger im Schlagabtausch der CPUs unter 40 Euro vom Platz.

Im kommenden Jahr werden die Karten dann allerdings neu gemischt. Von AMD gibt es bereits zu Jahresbeginn mit dem „Zacate“ einen echt heißen Kandidaten für den Einsteigermarkt – gerade auch im Desktop-Segment. Bei Intel wird der alte Celeron noch bis zur Jahresmitte des kommenden Jahres verbleiben, dann gibt es die Ablösung in Form neuer 32-nm-Prozessoren.

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