Weihnachten 2010: Das wünscht sich die Redaktion

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Jan-Frederik Timm
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Musikalisches

Arne

Sobald es die Finanzlage zulässt, gibt es in diesem Jahr etwas für die Ohren – die stark gealterten schwarzen Drei-Wege-Boxen im 90er-Jahre-Design sollen frischem Material weichen. Die Wahl fiel hier auf die Canton-GLE-Serie. Deren größte Variante und ebenfalls ein Drei-Wege-System, das Modell GLE 490, weckte mein Interesse mit hoher Leistung und einem halbwegs linearen Frequenzgang für relativ wenig Geld – für „nur“ 220 Euro pro Box bekommt man sehr viel geboten in einem Fachgebiet, das bei Gerätepreisen bekanntlich keine Obergrenze kennt. Nebenbei sehen die Boxen auch noch sehr gut aus – bei Geräten dieser Größe ja nicht ganz unwichtig, sollen sie doch im Wohnzimmer oftmals nur durch guten Sound und nicht durch ein störendes Äußeres auffallen. Besonders die Farbvariante Mokka/Weiß hat es mir angetan. Die edle weiße Front zusammen mit dem Korpus in den Farben meines Lieblingsgetränks stellt in meinen Augen einen großen Fortschritt verglichen mit dem drögen Schwarz vergangener HiFi-Epochen dar.

Canton GLE 490
Canton GLE 490

Brigitta

Die Erinnerung an die Weihnachtszeit meiner Kindheit ist belegt mit Wärme, menschlicher Begegnung, Vorbereitung, hektischer und feierlicher Stimmung, wohlriechenden Düften, unendlicher Spannung, Geschichten, lesen (denn für jeden von uns gab es immer ein packendes Buch, welches dann natürlich Reih‘ um gereicht wurde, also waren es viele Bücher ;-)) und vor allem mit Musik.

Heute, nachdem ich in meinem Leben die meisten Weihnachtstage mit Arbeiten verbracht habe, sind hauptsächlich Begegnungen (auch der etwas anderen Art), Lesen und Musik übrig geblieben. „Termingeschenke“ haben wir schon lange abgeschafft, doch Musik muss einfach sein. Dieses Jahr habe ich eine Interpretation durch das Collegium Aureum der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach wieder entdeckt. Für meine Ohren eine phänomenale Aufnahme! Schlicht, eine präzise, klare und schnörkellose Stimmführung, reale Tempi und eine schöne Instrumentierung mit Violine, Viola, Cello und Cembalo. Zum niederknien :-)

Die Kunst der Fuge
Die Kunst der Fuge

Wer sich etwas mit klassischer Musik beschäftigt, der weiß, dass unendlich viele Interpretationen einer einzigen Komposition auf den Markt geworfen werden. Dies gilt insbesondere auch für Bachs letztes Werk, denn er hat keine Instrumentierung vorgegeben (Musikhistoriker halten heute das Cembalo für am Wahrscheinlichsten). Dementsprechend findet man unendlich viele Versionen in unterschiedlicher Besetzung. Alleine eine Hörprobe kann einen vor einem Fehlkauf schützen. Manchmal denke ich, bei manchen Einspielungen würde nicht einmal der Komponist selbst sein Werk wiedererkennen. Das gilt für diese Aufnahme sicherlich nicht.