Google verbietet Facebook Zugang zu Kontakten

Benjamin Beckmann
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Nun steht das weltweit größte soziale Netzwerk unter Druck: Von einer Änderung der Nutzungsbestimmungen für die Kontakte-Schnittstelle in Google Mail ist Facebook in besonderem Maße betroffen. Der E-Mail-Dienst von Google wird demnach bald nicht mehr zum Aufspüren von Freunden zur Verfügung stehen.

Unter „Freunde finden“ können Facebook-Nutzer mithilfe ihres E-Mail-Adressbuchs ihre Bekannten ausfindig machen. Dazu verlangt das soziale Netzwerk die E-Mail-Adresse und das dazugehörige Passwort. Im Anschluss werden die Kontakte aufgelistet, die ihrerseits bei Facebook mit den dazu passenden Daten angemeldet sind.

Aufgrund der Tatsache, dass Facebook die übermittelten Kontakte zu verschiedenen Zwecken speichert, wurde das Unternehmen des jungen Milliardärs Mark Zuckerberg heftig kritisiert.

Google hat die Änderungen der Nutzungsbestimmungen zur Programmierschnittstelle für Kontakte und Kalenderdaten zwar recht allgemein formuliert. Es ist aber offensichtlich, dass der Adressat Facebook heißt. Es gab zuvor Hinweise darauf, dass ein solcher Konflikt entstehen könnte. Google-Chef Eric Schmidt kritisierte Facebook bereits öffentlich. Auf eine Anfrage von TechCrunch entgegnete ein Sprecher von Google: „Viele andere Seiten erlauben ihren Nutzern, Informationen wie Kontaktdaten schnell und einfach zu ex- oder importieren. Websites, die das nicht machen – wie etwa Facebook – lassen die Nutzer in einer Daten-Sackgasse zurück.“

Google unterstützt das Portieren von Daten. Durch den Zugriff auf Daten über die Kontaktdaten- oder Mobile-Kontakte-API zur Benutzung in Ihren Diensten oder Ihrer Anwendung stimmen Sie zu, es Ihren Nutzern [ebenfalls] zu ermöglichen, ihre Daten zu anderen Diensten oder Anwendungen ihrer Wahl exportieren zu können – und zwar auf eine Weise, die unserer in ihrer Einfachheit und Geschwindigkeit ähnelt, vorbehaltlich geltender Gesetze.

Google, übersetzt ins Deutsche v. d. Red.

Facebook muss also mit einer ähnlichen Funktion kontern, um auch in Zukunft die Nutzungsbestimmungen zu erfüllen. Ob das Unternehmen hierzu bereit ist, ist fraglich. Derzeit steht der Mail-Dienst von Google unter „Freunde finden“ noch zur Wahl. Bis wann Facebook auf die Änderungen reagieren muss, ist noch nicht bekannt.

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