Apple will Cherokee-Sprache erhalten

Maximilian Schlafer
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Apple ist mit einem Cherokee-Stamm eine Partnerschaft eingegangen, um mit der Entwicklung einer Sprach-Anwendung das Überleben der indigenen Sprache zu unterstützen. Die Software soll letztendlich sowohl auf dem iPhone, dem iPod als auch auf dem iPad lauffähig sein.

Für die beiden ersteren Geräte ist die Software bereits fertig entwickelt, für das iPad ist die Entwicklung noch im Gange.

Der Stamm entschied sich zu der Kooperation, weil man sich durch die Software eine größere Verbreitung der Cherokee-Sprache unter den technikaffinen Kindern erhofft, die die oben genannten Geräte nutzen. Als Vorreiter betätigt sich die Cherokee Nation Language Immersion School in Tahlequah, Oklahoma, wo Lehrer diese Anwendung dazu verwenden, ihre Schüler – die nahezu allesamt dem Cherokee-Stamm angehören – auch außerhalb des Unterrichtes zu ermutigen, ihre Muttersprache zu sprechen.

Die ersten Gespräche über dieses Vorhaben begannen vor rund drei Jahren und wogten einige Zeit hin und her, bis Apple den Stamm im September – kurz vor dem iOS 4.1 Launch – plötzlich damit überraschte, dass man das Projekt unterstützen werde. Apple selbst gibt keinen Kommentar dazu ab und schweigt sich auch über die Höhe der Entwicklungskosten aus.

Die Schrift(-sprache) der Cherokee selbst wurde im Jahre 1821 von einem Schmied und Stammesmitglied namens Sequoyah ohne jeglichen Einfluss westlicher „Zivilisation“ entwickelt und eingeführt. Sie verbreitete sich derart zügig, dass schon im Jahr 1828 eine eigene Zeitung namens Cherokee Phoenix erschien. Von dieser Blütezeit ist die Sprache momentan jedoch weit entfernt, denn von den insgesamt 290.000 Stammesangehörigen sprechen nur 8.000 beziehungsweise 2,75 %, wovon ein Großteil schon über 50 Jahre alt ist. Darin gründen sich auch die Befürchtungen des Stammes um die eigene Sprache und in der Folge auch die Motivation für dieses Projekt.

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