AMD Phenom II X6 1100T Black Edition im Test: AMDs schnellste CPU für 2010

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Im Kampf um die Krone im Mainstream-Desktop-Geschäft legt AMD kurz vor Jahresende noch einmal nach. Dafür zieht der Hersteller nicht nur in Sachen Taktung alle Register, auch der Preis wird niedriger angesetzt als erwartet. Denn während der bisherige Spitzenreiter 1090T erwartungsgemäß von 295 US-Dollar auf 235 US-Dollar angepasst wird, legt AMD für den Nachfolger eine Empfehlung von „nur noch“ 265 US-Dollar fest. Im Handel hat sich dies in den letzten Tagen bereits bemerkbar gemacht. Der Schachzug kommt natürlich nicht von ungefähr, denn der große Konkurrent Intel wird in vier Wochen seinerseits mit „Sandy Bridge“ zum großen Schlag im selben Marktsegment ausholen. AMD hat vorab quasi alle Karten auf den Tisch gelegt.

Der AMD Phenom II X6 1100T Black Edition ist aktuell der schnellste Prozessor des Unternehmens und wird dies aller Voraussicht nach auch bis zum Frühjahr 2011 bleiben. Was AMD aus der 45-nm-Fertigung heraus geholt hat, ist beeindruckend. Sechs Kerne, die dauerhaft bei 3,3 GHz und einer TDP von 125 Watt arbeiten – damit hatte zur Geburt der Phenom II vor 23 Monaten wohl keiner gerechnet.

AMD Phenom II X6 1100T Black Edition im Schnee
AMD Phenom II X6 1100T Black Edition im Schnee

Den nochmals von uns näher untersuchten Turbo von AMD können wir erneut als netten aber nicht wirklich brauchbaren Feldversuch zusammenfassen. Der Leistungszuwachs, wenn denn mal drei Kerne um 400 MHz höher takten, ist mit ein bis zwei Prozent allenfalls gerade so messbar, spürbar schneller wird das Arbeiten nicht. Dieser „Feldversuch“ wird erst in der neuen Prozessorgeneration ab dem Frühjahr 2011 seine Früchte tragen. Dann sollen neue Prozessoren alle verfügbaren Kerne um bis zu 500 MHz höher takten können – dass sich dies auswirkt, zeigen Intels Prozessoren aus der „Lynnfield“-Serie.

Wie schon üblich gilt zum Start eines nur marginal überarbeiteten Prozessors am Ende somit die Empfehlung, sich nach dem Vorgängermodell umzusehen. Der 1090T kostet keine 200 Euro mehr und ist dank lediglich 100 MHz weniger Takt auch nur drei, vier Prozent langsamer als der 1100T. Dieser wird zwar nicht lang bei den aktuell anvisierten 240 Euro bleiben, doch erst wenn sich die Preise bis auf 20 Euro annähern, darf direkt zu AMDs schnellstem Prozessor 2010 gegriffen werden.

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