Forscher entwickeln Kohlenstoff-Touchscreens

Patrick Bellmer
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Bislang sind die Hersteller von Touchscreens auf seltene und teure Materialien wie Indium angewiesen. Durch die wenigen weltweiten Vorkommen und die wachsende Nachfrage wird hier für die Zukunft ein stark ansteigender Preis erwartet.

Dieses Problem haben Forscher des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung – kurz IPA – nun gelöst. Ihnen gelang es, aus den vergleichsweise billigen Rohstoffen, unter anderem Kohlenstoff und Polyethylenterephthalat, besser bekannt als PET in Form von Getränkeflaschen, eine ITO-Alternative zu entwickeln.

Kohlenstoff-Touchscreen
Kohlenstoff-Touchscreen (Bild: fraunhofer.de)

Heute wird für den Bau von Touchscreens eine Indium-Zinn-Oxid-Elektrode – ITO – benötigt, die aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften hervorragend für diesen Einsatz geeignet ist. Die Forscher des IPA haben es nun geschafft, aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen, PET und verschiedenen Polymeren eine vergleichbare Elektroden-Folie zu entwickeln. Diese besteht aus zwei Teilen, die Grundlage bildet eine dünne PET-Folie, auf die eine Mischung aus den Polymeren und Kohlenstoff-Nanoröhrchen aufgetragen wird.

Der laut Projektleiter Ivica Kolaric einzige wirkliche Unterschied ist der größere elektrische Widerstand der Neuentwicklung. „Doch für eine Anwendung in elektrischen Geräten reicht das allemal.“, so Kolaric. Vorgestellt werden soll die Lösung Mitte Februar auf der Messe „nano tech 2011“ in Tokio.