Intels „Oak Trail“ entwickelt sich zum Flop

Patrick Bellmer
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Die als „Tablet-CPU“ gepriesene „Oak Trail“-Plattform entwickelt sich zu einem Ladenhüter. Laut einem Bericht der Branchenseite DigiTimes greift Hersteller Intel schon kurz nach der Markteinführung auf hohe Rabatte zurück.

So soll bislang außer Fujitsu, Samsung und Toshiba niemand an Tablets mit Intels neuer Plattform arbeiten, zudem würden alle drei Hersteller wenig Interesse an hohen Stückzahlen haben. Hersteller, die bislang gar kein Interesse an „Oak Trail“ signalisieren – unter anderem Acer und Asus – oder sich noch nicht entschieden haben, sollen hohe Preisnachlässe angeboten bekommen haben, falls sie sich doch zugunsten Intels entscheiden.

Inzwischen hat der US-amerikanische Halbleiterhersteller den Preis laut Branchen-Insidern auf 40 US-Dollar gesenkt, zu diesem Preis soll auch Nvidias Tegra-2-Plattform erhältlich sein. Allerdings würde Intel bei großen Bestellungen weitere Rabatte einräumen, was angesichts der im Vergleich zu Tegra 2 schlechteren Leistung eines der wenigen Argumente für „Oak Trail“ sein dürfte.

Aus Sicht der Tablet-Hersteller spricht allerdings noch ein anderer Punkt gegen „Oak Trail“: Schon im September will Intel in Form der „Cedar Trail“-Plattform die nächste Generation der Tablet-CPUs vorstellen.

Angesichts der von Intel geäußerten Kritik an Microsoft in Bezug auf die Tablet-Strategie des Software-Riesen entpuppt sich die aktuelle Situation als blanke Ironie. Der Chiphersteller hatte Microsoft im Rahmen der CES vorgeworfen, bislang keine für Tablets angepasste Version des Betriebssystems Windows veröffentlicht zu haben. Dadurch sei man gegenüber Konkurrent ARM ins Hintertreffen geraten, was zu einem sehr geringen Marktanteil bei Tablet-CPUs geführt habe.