„Ivy Bridge“ 20 Prozent schneller als „Sandy Bridge“?

Volker Rißka
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Im zweiten Halbjahr dieses Jahres soll bei Intel die 22-nm-Produktion anlaufen. Erstes Produkt für den Massenmarkt wird der „Ivy Bridge“-Prozessor, der als Shrink mit Optimierungen der aktuellen „Sandy Bridge“-CPUs gilt. Angesichts dessen erscheinen die aktuellen Gerüchte über 20 Prozent mehr Performance als sehr hoch gegriffen.

Da die Gerüchteküche wie üblich sehr spärlich im Umgang mit den wichtigsten Informationen ist, bleibt die Ziffer ohne Details im Raum stehen. Da „Sandy Bridge“ bei gleichem Takt und ohne Turbo in unserem eigenen Parcours letztendlich 15 bis 17 Prozent vor der Vorgängergeneration lag, scheinen die 20 Prozent nahezu unmöglich – insbesondere in diesem speziellen Test. Denn auch „Sandy Bridge“ holt bekanntlich erst über den deutlich gesteigerten Takt und Turbo noch einmal den gleichen prozentualen Vorsprung gegenüber den älteren Modellen heraus, so dass sich das schnellste Modell letztendlich mehr als 30 Prozent vor einem Core i5-760 platziert kann.

Intels Tick-Tock-Modell
Intels Tick-Tock-Modell

Die Kollegen von VR-Zone erwähnen diesen Umstand auch, er dürfte jedoch auf Benchmarks oder Vorhersagen beruhen, die Intel in internen Dokumenten verwendet. 20 Prozent bei gleichem Takt sind aufgrund der gleichen Architektur, die lediglich einen Shrink in die 22-nm-Fertigung erfahren hat und an einigen Stellen noch optimiert wurde, aber kaum realistisch. Da die neue 22-nm-Fertigung allerdings zusätzliches Spiel bei der Taktfrequenz und damit auch beim Turbo einräumt, dürften die 20 Prozent sicher am Ende irgendwo auftauchen können. Da Intel dazu neigt, Produkte auf gleichem Preisniveau zu vergleichen, scheint diese Möglichkeit nicht unrealistisch zu sein.

Auf jeden Fall naheliegender muten jedoch Aussagen an, wonach die integrierte Grafiklösung von „Ivy-Bridge“ eine 30 Prozent höhere Leistung gegenüber der jetzigen HD 2000/3000 – Generation bieten könnte. Nach den bisher spekulierten 16 Execution Units (EU) und der dazu kommenden DirectX-11-Unterstützung, wäre dies eine halbwegs realistische Aussage gegenüber der aktuellen Konfiguration, die auf maximal 12 EUs und DirectX 10.1 basiert.