Schlechte Verfügbarkeit bei „Fusion“-Produkten

Michael Günsch
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Anfang Januar hatte AMD offiziell die „Fusion“-Ära eingeläutet und die ersten Prozessoren in Form von „Zacate“ und „Ontario“ vorgestellt. Anfang Februar sollten entsprechende Geräte wie Notebooks, Netbooks und auch Hauptplatinen verfügbar sein, doch aktuell ist das Angebot noch sehr überschaubar.

Ein Blick in die Übersicht der Netbooks mit bis zu 12,1 Zoll in unserem Preisvergleich verrät, dass gerade einmal vier Geräte mit „Fusion“-Chips gelistet werden. Eigentlich handelt es sich sogar nur um zwei Geräte, weil darunter ein Toshiba-Netbook (NB550D) in drei verschiedenen Farben aufgeführt wird, das auf AMDs sparsamen C-50 („Ontario“) mit zwei CPU-Kernen (1 GHz), Radeon HD 6250 und 9 Watt TDP setzt. Es wird ab 328 Euro angeboten, ist aber erst bei wenigen Shops verfügbar. Der schnellere „Fusion“-Prozessor E-350 („Zacate“), mit zwei 1,6 GHz schnellen CPU-Kernen und einer ebenfalls höher getakteten Radeon HD 6310, ist bei den Netbooks bislang nur in Form des Sony Vaio VPC-YB1S1E/S mit 11,6 Zoll vertreten, das ab 489 Euro gelistet ist, aber erst in einigen Tagen lieferbar sein soll.

In der Kategorie der Notebooks zwischen 13,1 und 16,4 Zoll gibt es bereits mehr Modelle mit AMDs „Fusion“-Hardware. Darunter sind elf Modelle bzw. Modellvarianten mit AMD E-350 vertreten, wobei sich Acer mit gleich sechs Geräten unter den Herstellern hervortut. Jene sind auch vereinzelt ab 399 Euro lieferbar, allerdings ist die Zahl der eingetragenen Shops gering. Bei den Notebooks mit dem C-50-Prozessor sieht es noch schlechter aus: Nur zwei Modelle von Acer und eMachines werden aufgelistet, die beide noch nicht verfügbar sind. Allerdings sind 15,6"-Notebooks auch nicht die Hauptzielgruppe für den sparsamen, aber auch langsameren C-50.

Viele unserer Leser interessieren sich aber vor allem auch für kleine Hauptplatinen mit AMDs „Fusion“-Prozessoren, die sich aufgrund ihrer geringen Leistungsaufnahme ideal für den Einsatz in kompakten HTPCs oder Home-/File-Servern anbieten. Bei den immer beliebter werdenden ITX-Mainboards sind momentan fünf Modelle mit AMD E-350 zu finden, davon ist allerdings aktuell kein einziges als sofort lieferbar markiert. Selbst das gut bewertete „Schnäppchen“ ASRock E350M1 für unter 90 Euro ist derzeit nicht verfügbar. Unter den Platinen des größeren Micro-ATX-Formfaktors ist zumindest eines der beiden Modelle von Asus lieferbar, allerdings nur bei einem einzigen Shop.

Unter dem Strich ist die hier und da zu lesende Empörung über eine mangelnde Verfügbarkeit der Produkte mit AMDs „Fusion“-Lösungen also absolut nachvollziehbar. Für interessierte Kunden bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lage in den kommenden Wochen bessert.

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