Test Drive Unlimited 2 im Test: Rennspiel und MMO verschmelzen weiter

 4/4
Sasan Abdi
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Fazit

Am Ende dieses Tests angelangt, möchten wir zunächst ganz ehrlich sein: Es gibt Spiele, deren Bewertung fällt einfach schwer. Und „Test Drive Unlimited 2“ gehört definitiv in die Riege dieser irgendwie komplizierten Titel.

Unterm Strich ursächlich ist dafür vermutlich, dass sich bei den besagten Spielen gute bis sehr gute Aspekte mit weniger guten bis schlechten Aspekten derart aufwiegen, dass ein fundiertes, möglichst objektives Urteil erschwert wird. Hilfreich ist in einer solchen Situation, die Vor- und Nachteile noch einmal Revué passieren zu lassen. Die Kernfrage lautet abschließend also, wie genau eine solche Aufteilung am konkreten Fall von TDU 2 aussieht.

Auf der Habenseite ist als erstes zu vermerken, dass das grundsätzliche Vorhaben der Verquickung von Rennspielinhalten mit einer MMO-Mechanik lobenswert und zeitgemäß ist. Das Produkt dieser Idee ist ein überaus umfangreiches Spiel, das den geneigten Spieler für Wochen und Monate mit unterschiedlichen Herausforderungen und Modifikationsmöglichkeiten fesseln könnte. Denn selbst wenn einen mal nicht der Renneifer packt, eignet sich TDU 2 doch ganz hervorragend dazu, einfach mal für eine halbe Stunde über eine schöne Insel zu „gurken“ und abzuschalten.

Test Drive Unlimited 2

Außerdem kann das dabei zum Einsatz kommende Spielkonzept – oberflächlich betrachtet – durchaus überzeugen: Durch die Aufhebung der klaren Trennung von Einzel- und Mehrspieler-Modus wird potentiell ein interessantes, dynamisches Spielerlebnis ermöglicht, das mit einem überzeugenden Fuhrpark und einer angemessenen, aber beileibe nicht bahnbrechenden Grafik garniert wird.

Potentiell allerdings deswegen (und damit wäre bereits das Soll angesprochen), weil dieses Spielerlebnis zumindest gegenwärtig ziemlich massiv von einer desolaten Benutzerführung getrübt wird. Durch den losen Charakter der unterschiedlichen Elemente dürfte es selbst Hartgesottenen schwerfallen, insbesondere in den ersten, etwas lahmen Stunden am Ball zu bleiben. Hinzu kommt die individuell zu klärende Frage, inwieweit die Neuerungen und Verbesserungen, die TDU 2 gegenüber dem Vorgängertitel mitbringt, tatsächlich einen Zuschlag rechtfertigen. Genauso typabhängig ist die Bewertung der Fahrphysik: Wer es auch nur ein wenig realistisch mag, wird sehr schnell genervt sein; wer dagegen mit übertriebenen Bremsen, zu leichten Boliden und einem kaum vorhandenen Schadensmodell zugunsten des Faktors „Arcade“ leben kann, dürfte an dieser Stelle kein Problem sehen.

Vor diesem Hintergrund lautet der abschließende Rat: Wer das Genre mag und Zeit und Muße für ein interessantes aber eben längst nicht perfektes Experiment mitbringt, sollte TDU 2 unbedingt eine Chance geben. Alle Anderen können dem Titel dagegen getrost die kalte Schulter zeigen.

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