TSMC gibt genaueren Zeitplan für 28-nm-Serienfertigung

Volker Rißka
26 Kommentare

Im Rahmen der Quartalszahlen hat sich der größte Auftragsfertiger der Welt auch zu technischen Neuerungen geäußert. Neben dem Plan für die Einführung der 450-mm-Wafer ab 2015/2016 liegt der nächst anstehende Fertigungsschritt bei TSMC in der 28-nm-Technologie.

Erstmals hat sich der Fertiger nun zu eventuellen Stückzahlen beziehungsweise dem daraus folgenden Umsatz geäußert. Demnach wird die Serienfertigung im dritten Quartal anlaufen können, und im vierten Quartal etwa 2 bis 3 Prozent vom Umsatz ausmachen. Dabei wird der Sprung von 0 auf maximal 3 Prozent sehr fix gehen, sobald man eine Fertigungslinie entsprechend auf diese Technik umstellt.

Angesichts dieses Zeitplans von TSMC werden jedoch direkt die Fragen laut, ob es dann in diesem Jahr wirklich noch Produkte für den Handel mit den 28-nm-Chips geben wird. Die Yields werden zu Beginn der Fertigung kaum die größten sein, so dass nur wenige, voll funktionstüchtige Chips von den ersten Wafern kommen. Insgesamt soll das Verfahren nach aktuellem Stand zwar besser ablaufen als bei dem holprigen Start der 40-nm-Fertigung, bei dem TSMC viele Monate gebraucht hat, um ihn endgültig in den Griff zu bekommen, vor etwaigen Problemen ist jedoch auch TSMC bei einer völlig neuen Technologie nicht gefeit.

Ob dies dann letztendlich ausreicht, um neue High-End-Grafikkarten von AMD und Nvidia zu bestücken, die dann auch noch verfügbar sind, sei an dieser Stelle einmal direkt in Frage gestellt. Denn nicht nur die späte Auslieferung der Chips im vierten Quartal, sondern eben auch die sehr junge Produktion dürfte bei den Beteiligten trotz frühen Prototypen und Samples für einige Kopfschmerzen sorgen.

Eventuell entscheidet man sich wie beim Start der 40-nm-Produktion erst einmal für kleinere Chips und damit auch einer höheren Ausbeute und zielt damit bei den daraus resultierenden Grafikkarten auf das Einsteiger-Segment oder auch die Mittelklasse. Die High-End-Ableger von Nvidias „Kepler“ und AMDs „Southern Island“ dürften dann einige Wochen und Monate später folgen.