Warum GTA beinahe gescheitert wäre

Andreas Frischholz
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Die „Grand Theft Auto“-Serie zählt zu den erfolgreichsten in der Spiele-Branche, der letzte Ableger GTA 4 schaffte es sogar bis in die Feuilletons der großen Tageszeitungen. Dazu wäre es aber beinah nie gekommen, weil der erste Teil die Entwickler vor erhebliche Probleme stellte.

Der Entwickler Gary Penn war Mitte der 1990er Angestellter bei dem Studio DMA Designs, das später in Rockstar Games aufging. Er berichtet in einem Interview mit Gamasutra über den Entwicklungsprozess des ersten GTA-Ablegers, der den Entwicklern einiges an Kopfzerbrechen bereitete. Die Entwicklung kam über einen längeren Zeitraum kaum voran, weswegen der damalige Publisher BMG Interactive offenbar kurz davor war, das ganze Projekt einzustampfen.

Während der Entwicklung kämpfte das Team vor allem mit zwei gravierenden Problemen. So sorgte etwa die fehlende Stabilität des Programms für viel Frust bei den Programmierern, laut Penn stürzte das Spiel ständig ab. Das hatte zur Folge, dass die Designer neue Elemente kaum testen konnten – das Spiel lief schlicht nicht lange genug dafür, was die Entwicklung deutlich hinauszögerte.

Ein weiteres Problem bestand in der Fahrphysik der Autos, die sich laut Penn Anfangs entsetzlich steuerten. Da das Fahren mit den Autos eines der zentralen Spielelemente darstellte, brach dieses Problem jeglichem Spielspaß das Genick. So wurde das Potential des Spiels im Laufe der Entwicklung erst offensichtlich, als man die Stabilität in den Griff bekam und die Fahrphysik verbesserte. Ab dann profitierte das Team sogar von einigen Bugs, etwa dem Verhalten der Polizei, die urplötzlich deutlich aggressiver gegen den Spieler vorging. Die Entwickler konnten sich die Verhaltensänderung nur mit einem Bug erklären, jedoch gefiel ihnen die Änderung, weswegen diese im Spiel geblieben ist.