Dragon Age 2 im Test: Tausche mehr Action gegen weniger Rolle

 4/5
Sasan Abdi
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Technisches

Grafik

Technisch merkt man „Dragon Age 2“ durchaus an, dass es unter Zeitdruck und Verwendung der altbekannten, BioWare-eigenen Eclipse Engine entwickelt wurde. Zwar wartet das Spiel durchaus mit einigen neuen visuellen Schmankerl auf und auch die überarbeitete Oberfläche weiß zu überzeugen – wer ein großes Update oder gar eine Highend-Grafik erwartet, wird aber enttäuscht.

Die besagten Schmankerl findet man vor allem in den Kämpfen, wo sich fulminante Explosionen und Animationen aneinander reihen. Wirklich trist wirken dagegen die schon im Vorgänger kritikwürdigen kleineren Spielabschnitte und Nebenschauplätze, die allzu oft aus der Konserve stammen und mit Matschtexturen (solide Abhilfe leistet hier das optionale HD-Texturen-Paket) und einiger Detailarmut keinen wirklich zeitgemäßen Eindruck mehr machen.

Weitere visuelle Eindrücke zu „Dragon Age 2“

Trotz dieses geteilten Eindruckes tut die grafische Umsetzung dem Spielspaß keinen nennenswerten Abbruch, was vor allem der abermals gelungenen Handlung geschuldet ist, die den Spieler in ihren Bann zieht und das ein oder andere nach wie vor in der Größe extrem limitierte Schlauchlevel erträglich macht.

Hinzu kommt, dass die nicht bahnbrechende visuelle Umsetzung für eine hohe Systemverträglichkeit sorgt: Auf hohen Details lief „Dragon Age 2“ auf unserem Testsystem in einer Auflösung von 1680 x 1050 bei Bilderraten zwischen 40 und 60.

Übrigens: Auf einigen unserer zu Beginn des Spiels gemachten Screenshots lässt sich erkennen, dass DA 2 phasenweise sehr dunkel ausfällt. Um den Gamma-Regler weiter ausreizen zu können, kann der „Gamma=“ wert in der .ini-Datei des Spiels von „1“ auf „2“ gesetzt werden.

Sound- & Sprachumsetzung

Die Sound- und Sprachumsetzung kann sich erwartungsgemäß hören lassen. Wieder einmal wurden für die deutsche Vertonung teils prominente Sprecher engagiert, die ihren Job über weite Strecken sehr ordentlich machen. Löblich, wenn auch eigentlich obligatorisch (aber eben nicht immer gegeben), ist, dass die Vertonung zudem lippensynchron eingepflegt wurde. Das gleiche Lob verdient die musikalische Untermalung, die von aufgewühlten Klassikklängen bis hin zu düsteren Klangteppichen die Inhalte unterstützt.

Entgegen der vorab an mancher Stelle gehegten Kritik ließ sich dementsprechend nicht feststellen, dass die Umsetzung in dieser Hinsicht im Vergleich zum Vorgänger an Qualität eingebüßt hätte.

Kopier- & Jugendschutz

Das Thema „Kopierschutz“ ist in diesen Tagen traditionell ein kontroverses. Dementsprechend schlugen die Wogen im Kontext von „Dragon Age 2“ hoch, als publik wurde, dass die Verantwortlichen angeblich auf das vielerorts verhasste SecuROM setzen. Von offizieller Seite wird allerdings abgewiegelt: Man setze auf den DRM-Schutz Sony Release Control, der nur einen inaktiven Registry-Eintrag zurücklasse. Für die erste Verifizierung bedarf es einer bestehenden Internetverbindung; die DVD muss nicht im Laufwerk liegen.

In puncto Jugendschutz ist anzumerken, dass die USK dem Titel eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt hat. Wie schon im Vorgänger, ist es auch in „Dragon Age 2“ möglich, die Darstellung von Blut in den Einstellungen zu verringern.