Globalfoundries tauscht Führung aus

Volker Rißka
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Überraschend hat der junge Auftragsfertiger Globalfoundries zwei seiner Spitzenmanager ausgetauscht. Mit dem CEO Doug Grose und COO Chia Song Hwee werden die wohl beiden wichtigsten Positionen neu besetzt. Die Gerüchteküche vermutet hinter der Entscheidung gehörigen Druck des größten Auftragnehmers von Globalfoundries: AMD.

So richtig rund lief es bei Globalfoundries zuletzt wohl nicht, weshalb AMD bereits seit Jahresanfang seine bisherige Einigung über Wafer-Lieferungen mit Globalfoundries überarbeitet hatte. Seitdem werden Wafer nicht mehr „blind“ nach fester Stückzahl abgenommen, sondern nach Yield bezahlt. Angesichts der Verschiebung von „Zambezi“ um knapp drei Monate und der bisher im Handel nicht vorhanden Verfügbarkeit der „Llano“, dürften die Gerüchte um eine geringe Chip-Ausbeute (Yield) bei Globalfoundries im neuen 32-nm-SOI-Prozess neue Nahrung bekommen.

Globalfoundries will seinen Expansionskurs weiter fortsetzen, dafür soll Ajit Manocha vorerst als Interims-CEO das Geschäft leiten. Ihm zur Seite werden James A. Norling, früher Chairman von Chartered Semiconductor, als Executive Chairman und Ibrahim Ajami, parallel dazu CEO von ATiC, dem Globalfoundries-Eigner, als Vice Chairman gestellt. Diese kündigten direkt an, dass der Konzern nochmals 6 Milliarden US-Dollar bis zum Ende des kommenden Jahres investieren will, die in Fabriken in Dresden, Singapur, New York und dem neuen Bauvorhaben in Abu Dhabi investiert werden sollen. Damit soll die Nachfrage nach größerer Kapazität, kürzeren Lieferzeiten und noch mehr Flexibilität gestillt werden.