Internet-Radio Pandora startet heute an der Börse

Update Patrick Bellmer
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Der in den USA populäre Internet-Radioanbieter Pandora startet heute an der New Yorker Börse. Durch den Verkauf von 14,6 Millionen Anteilsscheinen zu je 16 US-Dollar sollen insgesamt 235 Millionen US-Dollar eingenommen werden.

Das Unternehmen sowie die den Börsengang betreuenden Finanzinstitute gehen von einem guten Start aus, im Vorfeld des heutigen IPO (Initial Public Offering, Börsengang) wurden die Preise pro Aktie zweimal angehoben. Ursprünglich sollten maximal neun US-Dollar verlangt werden, erst in der vergangenen Woche erhöhte man die Preisobergrenze auf zwölf US-Dollar. Insgesamt beträgt der Börsenwert Pandoras somit etwa 2,6 Milliarden US-Dollar.

Dabei hat das aus dem „Music Genome Project“ entstandene Unternehmen bislang keine Gewinne erwirtschaftet, zuletzt wurden zwischen Februar und April 2011 bei einem Umsatz von 51 Millionen US-Dollar ein Verlust von rund 6,8 Millionen erzielt. Die Einnahmen stammen in erster Linie aus dem Verkauf von Werbeplätzen, nur die wenigsten der etwa 90 Millionen registrierten Nutzer zahlen für das werbefreie Angebot. Derzeit ist ist das Musikangebot nur in den USA nutzbar, die benötigten Lizenzen für andere Länder sollen unter anderem durch die Erlöse aus dem Börsengang erworben werden.

Aufgrund der wirtschaftlichen Zahlen gilt der Gang an die Börse unter Experten als ebenso riskant wie beispielsweise bei Groupon oder LinkedIn. Trotz fehlender Gewinne werden „Internet-Unternehmen“ von vielen Analysten als wertvoll eingestuft. So soll der Micro-Blogging-Dienst Twitter einen Wert von zehn Milliarden US-Dollar haben, Facebook wird sogar mit 50 Milliarden bewertet.

Update

Zumindest am ersten Handelstag konnte Pandora die Prognosen der Analysten nicht erfüllen. Anders als beispielsweise LinkedIn konnte man am ersten Tag gerade so eben über dem Ausgabekurs schließen. Während man zwischenzeitlich bei 26 US-Dollar lag, konnte man zum Börsenschluss nur ein Plus von rund acht Prozent (17,42 US-Dollar) verzeichnen. Im nachbörslichen Handel verlor die Aktie sogar noch mehr an Wert.

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