AMD Llano im Test: Der Prozessor im Detail

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Volker Rißka (+1)
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Modelle

Am heutigen Tag offenbart AMD überraschend lediglich Modelle mit vier Kernen – und davon, wenn man es genau nimmt, letztlich auch gerade zwei offiziell zum Launch. Die im Mai abgehaltenen Präsentationen hatten zusätzlich zu der AMD-Homepage vor zwei Tagen immer bereits auch die Dual-Core-Varianten für den Desktop auf dem Radar, zur Computex Anfang Juni kam aber bereits die Meldung, dass es mit diesen zum Launch Ende Juni nichts werden wird. Untermauert wurde das bei der weiteren Telefonkonferenz zu den „Llano“ im Desktop und letztlich der finalen Präsentation für den Start. Die Verwirrung vorab des Launches war also mehr als perfekt.

Zwei oder vier Modelle, oder doch derer sieben? Offiziell wollte AMD erst einmal die zwei plus zwei Quad-Core-Modelle vorstellen, alles andere sollte später kommen. In der Q&A-Session im Rahmen der NDA-Präsentation und Telefonkonferenz hatte man seitens AMD zudem zum A4-Modell eher um den heißen Brei herum geredet, wollte dies weder recht bestätigen noch verneinen. Zwei Tage vor Ablauf des NDAs platzte dann die Bombe, als die Webseite mit den Modellen überraschte und alle Redaktionen bei der Arbeit an ihren NDA-Artikel völlig überrumpelt wurden. Denn im Reviewers Guide steht Schwarz auf Weiß:

At introduction, the first available models will be the AMD A8-3850 APU and the AMD A6-3650 APU.

AMD Reviewers Guide zum „Llano“-Desktop-Launch

Was letztlich nun offiziell, inoffiziell oder nur gerüchtehalber vorgestellt wird, bleibt unübersichtlich. Aus diesem Grund geben wir die offiziellen zusammen mit den heute nicht offiziell vorgestellten Modellen in der Übersicht aus. Wann AMD was vorstellt, ist höchst ungewiss, eine Information dazu gibt es nur für die beiden Quad-Core-Modelle A8-3850 und A6-3650, die ab dem 3. Juli verfügbar sein sollen.

„Llano“-Desktop-Prozessoren
Modell Kerne Takt / mit Turbo L2-Cache Grafik TDP
A8-3850 4 2,9 GHz / – 4 MB HD 6550D 100 W
A8-3800 4 2,4 GHz / 2,7 GHz 4 MB HD 6550D 65 W
A6-3650 4 2,6 GHz / – 4 MB HD 6530D 100 W
A6-3600 4 2,1 GHz / 2,4 GHz 4 MB HD 6530D 65 W
A6-3500 3 2,1 GHz / 2,4 GHz 3 MB HD 6530D 65 W
A4-3400 2 2,7 GHz / – 1 MB HD 6410D 65 W
A4-3300 2 2,5 GHz / – 1 MB HD 6410D 65 W

Exakte Preise hatte AMD vor Ablauf des NDA nicht mitgeteilt, nur ungefähre Schätzungen für den Handel. AMD geht beim A8-3850/3800 von etwa 135 US-Dollar im Handel aus, die A6-3650/3600 sollen etwa bei 110 bis 115 US-Dollar im Handel verfügbar werden. Damit umschwirren die vier Modelle den Core i3-2100, der in den USA 125 US-Dollar kostet.

Dies wirft eine interessante Preisgestaltung für den deutschen Markt auf den Plan. Hierzulande kostet der Core i3-2100 nur noch 90 Euro, bei einer derart geringen Differenz wie im US-Handel würden wohl kaum 100, maximal 110 Euro für das Flaggschiff der „Llano“ übrig bleiben. Alle anderen Modelle dürften sich demnach direkt nach der Verfügbarkeit im Handel deutlich unter 100 Euro ansiedeln.

Neuer Sockel „FM1“

Neu ist auch der Sockel, den AMD für die APUs der Mittelklasse konzipiert hat. Dieser hört auf die Bezeichnung „FM1“ und bietet Platz für die neuen Prozessoren mit ihren 905 Pins – auf ein LGA-Design verzichtet AMD in dieser neuen μPGA-Generation weiterhin. Charakteristisch ist dabei das Loch in der Mitte, das man bei Prozessoren von AMD in der jüngeren Vergangenheit nicht kannte. Zur Orientierung sind aber weiterhin die von AMD bekannten Lücken in Form von ein oder zwei fehlenden Pins an unterschiedlichen Stellen vorhanden, so dass der 40 mm × 40 mm große Prozessor in keinem Fall falsch eingesetzt werden kann.

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