Nokia E7-00 im Test: Das schwere Erbe des Communicators

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Patrick Bellmer
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Software

Wie derzeit alle aktuellen Nokia-Smartphones kommt auch beim E7 Symbian^3 zum Einsatz. Zu den Stärken dieses Betriebssystems gehören der sparsame Umgang mit dem Akku sowie zahlreiche Funktionen, die insbesondere beim beruflichen Einsatz von Vorteil sind. Wie gehabt stehen dem Nutzer drei individuell anpassbare Homescreens zur Verfügung. Hier können verschiedene vorinstallierte Widgets platziert werden, die beispielsweise über das Wetter, E-Mails oder verpasste Anrufe informieren. Aber auch die Steuerung des Mediaplayers kann hierüber vorgenommen werden.

Bis zur Veröffentlichung des bereits angekündigten großen „Anna“-Updates müssen Symbian^3-Nutzer aber noch mit einigen Einschränkungen leben. Dazu gehört unter anderem, dass im Portrait-Modus keine vollständige virtuelle QWERTZ-Tastatur zur Verfügung steht, hier muss man auf Lösungen aus dem Ovi Store zurückgreifen. Aber auch der Aufbau der Menüs und Informationsleisten soll mit Symbian „Anna“ überarbeitet werden. Noch ist aber unklar, wann Nokia die Aktualisierung für das E7 ausliefern wird.

Abgesehen von den bereits im Betriebssystem integrierten Anwendungen – dazu gehört auch das hervorragende Ovi Karten – sind auch zahlreiche andere Programme vorinstalliert, in erster Linie für den beruflichen Einsatz. Dazu gehören unter anderem F-Secure Anti-theft for Mobile und Quickoffice Dynamic Premium, aber auch Mail for Exchange und Nokia Mobile VPN für den Zugriff auf Unternehmensnetzwerke.

Design & Verarbeitung

Beim Gehäuse setzt Nokia fast ausschließlich auf eloxiertes Aluminium. Im Zusammenspiel mit der dunklen Farbe des Testgerätes – „Dark Grey“ – entsteht so ein sehr wertiger Eindruck. Dieser wird durch die sehr gute Verarbeitung bestätigt, Unterschiede bei den Spaltmaßen sind nicht festzustellen. Und auch der Klappmechanismus des Displays wirkt robust. Dieser arbeitet relativ schwerfällig, allerdings wird so das unabsichtliche Aufklappen sicher verhindert. Sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand wird der Bildschirm sicher fixiert.

Nokia E7-00
Nokia E7-00

Die im offenen Zustand nutzbare Tastatur kann sowohl in Sachen Gestaltung als auch bei der Haptik überzeugen. Wie bei zahlreichen Notebooks ist auch sie im sogenannten Chicklet-Design gehalten. Dank guter und gleichmäßiger Hintergrundbeleuchtung können die Tasten auch im Dunkeln problemlos genutzt werden.

Die auf der rechten und linken Seite verbauten Tasten sind gut in das Gehäuse eingefügt, die umrandenden chromfarbenen Applikationen dienen als Blickfang. Einzig der auf der linken Seite befindliche Schieber zum Sperren des Displays hat ein wenig Spiel. Auf der gegenüber liegenden Seite befinden sich neben dem Einschub für die SIM-Karte der Lautstärkeregler sowie der Auslöser für die Kamera. Kopfhörer, HDMI- und Datenkabel sowie das Ladegerät finden auf der Oberseite Platz, dort befindet sich auch der Ein- und Ausschalter.

Nokia E7-00
Nokia E7-00

Die Vorderseite wird vom großen Display dominiert, unter dem zentral die Home-Taste platziert ist, über die auch der Taskmanager aufgerufen werden kann. Die in der Taste platzierte LED informiert über den Zustand des Gerätes sowie Anrufe und Nachrichten in Abwesenheit. Auf der Rückseite befinden sich lediglich der Herstellerschriftzug, die Kamera nebst Blitz sowie der für die Freisprechfunktion vorgesehen Lautsprecher.

Grundsätzlich hat man sich beim Design am bereits länger erhältlichen N8-00 orientiert. Die sich verjüngenden Ober- und Unterseiten verleihen dem E7 im Zusammenspiel mit der kühlen Optik ein leicht futuristisches Äußeres. Anders als beim N8 verzichtet Nokia hier allerdings auf die Möglichkeit, den Akku durch das Entfernen von zwei Schrauben selbst wechseln. Zwar sind Ersatzakkus erhältlich, den Wechselvorgang beschreibt der Hersteller jedoch nicht.

Nokia E7-00

Zwar ist das Gehäuse aufgrund der verwendeten Materialien relativ resistent gegenüber Kratzern, dafür werden Fingerabdrücke nahezu magisch angezogen. Insbesondere die Vorder- und Rückseite sind schon nach wenigen Minuten von Schlieren überzogen. Und noch einen im wahrsten Sinne des Wortes schwerwiegenden Nachteil hat das Gehäuse: Mit über 170 Gramm gehört das E7 zu den eher schwereren Smartphones.