Media-Saturn beendet 2. Quartal mit Verlusten

Patrick Bellmer
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Die Media-Saturn-Holding mit ihren beiden großen Ketten Media Markt und Saturn hat im zweiten Quartal nach vorläufigen Berechnungen einen Verlust in Höhe von 44 Millionen Euro erwirtschaftet. 2010 konnte für den gleichen Zeitraum noch ein Überschuss von 41 Millionen Euro ausgewiesen werden.

Laut Unternehmen geht die negative Entwicklung in erster Linie auf die Auslandsaktivitäten der Gruppe zurück. In Frankreich wurden rote Zahlen geschrieben, während man in China noch mit den hohen Anfangskosten zu kämpfen hat. Mit Hilfe einer neuen Strategie sollen die angekündigten Ziele der Metro Group für das gesamte Jahr 2011 – ein zehn Prozent höherer Gewinn als 2010 (2,415 Milliarden Euro) – allerdings nach wie vor erreichbar sein.

Dabei handelt es sich um die schon vor geraumer Zeit mehr oder weniger vage angekündigten Veränderungen beim Online-Geschäft sowie dem Filialhandel. Letzterer soll durch die Wiedererlangung der „Preis- und Kostenführerschaft“ gestärkt werden, unter anderem durch „effizientere Prozesse und das Nutzen von Einsparmöglichkeiten“. Dahinter verbirgt sich unter anderem die Streichung von 3.000 Arbeitsplätze, wie die Wiener Zeitung berichtet. Allerdings soll es keine Entlassungen geben, frei werdende Stellen sollen nicht neu besetzt werden. Dies gilt allerdings nicht für den Verkauf, hier soll die derzeitige Zahl an Mitarbeitern gehalten werden.

Die bereits vor etwa zwei angekündigte Verknüpfung von geplanten Online-Shops und Filialen nimmt ebenfalls konkretere Formen an. Laut Metro Group, der Media-Saturn-Mutter, soll der Saturn-Online-Ableger im kommenden Oktober starten, das Media-Markt-Pendant im Januar 2012. Beide werden ein etwa 2.500 Artikel umfassendes Sortiment anbieten, die „Tiefstpreise“ sollen mit den Filialen übereinstimmen. Kunden können dann im Internet oder in einer Filiale Artikel bestellen und entweder nach Hause oder in einen bestimmten Media Markt oder Saturn liefern lassen. Bei Reklamationen oder einem Umtausch hat der Käufer dann die Wahl, auf welchen Vertriebsweg er zugreifen möchte.