Neues Energieeffizienzlabel für Fernseher

Parwez Farsan
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Der Stromhunger der im Handel angebotenen Flachbildfernseher ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, wie Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung Retail and Technology (GfK) zeigen. Wie effizient sie sind, soll in Zukunft ein neues Energielabel zeigen.

Spätestens ab dem 30. November 2011 kann der Kunde anhand eines neuen Energielabels erkennen, wie effizient die im Einzelhandel erhältlichen TV-Geräte sind. Auf dem Label sind – ähnlich wie bei Kühlschränken oder Waschmaschinen – die wichtigsten Informationen zur Energieeffizienz zu finden, etwa zum Strombedarf im eingeschalteten Zustand oder zum Jahresverbrauch. Zur schnellen Orientierung werden die Geräte dabei in Kategorien eingeordnet: Die Bestnote ist ein „A“, die schlechteste Note ein „G“. Das Energielabel berücksichtige auch den technischen Fortschritt und soll in den folgenden Jahren stetig angepasst werden.

Neue Flachbildfernseher sind den GfK-Daten zufolge trotz vieler neuer Funktionen bei gleicher Bildschirmgröße deutlich sparsamer als alte Modelle oder Röhrengeräte. Durchschnittlich verbrauchten die 2010 in Deutschland verkauften TV-Geräte rund 20 Prozent weniger Strom als die Modelle aus dem Jahr 2008. Die Modelle des Jahres 2010 hatten laut GfK im Schnitt eine Leistungsaufnahme von 132 Watt und verbrauchten 192 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. 2008 nahmen die verkauften Fernseher durchschnittlich 164 Watt auf und verbrauchten 240 kWh im Jahr. Bei diesen Daten wird eine aktive Nutzung von vier Stunden und ein Standby-Betrieb von zwanzig Stunden am Tag zu Grunde gelegt.

Dieser Rückgang um ein Fünftel spare – die genannte Nutzungsdauer vorausgesetzt – pro Gerät jährlich ungefähr 12 Euro an Stromkosten. Zu beachten bleibt aber, dass der Energieverbrauch bei gleicher Bildschirmgröße und ähnlicher Ausstattung je nach Hersteller um bis zu 50 Prozent variieren kann. Vor allem moderne Technologien wie LED und moderne Plasma-Displays wirken sich aber positiv auf die Energieeffizienz aus.

Besonders stark gesunken ist der Energieverbrauch von großen Fernsehern mit Bildschirmdiagonalen von über 40 Zoll. 40-Zoll-Geräte hatten 2008 im Schnitt eine Leistungsaufnahme von ungefähr 200 Watt, während es 2010 30 Prozent weniger waren. Dies ändert aber nichts daran, das größere Fernseher auch einen höheren Stromverbrauch haben. Und deren Zahl nimmt in Anbetracht sinkender Preise weiter zu: 2006 war fast jedes fünfte verkaufte Gerät mindestens 40 Zoll groß, 2010 bereits jedes dritte. Auch insgesamt ist der Absatz von Flachbildfernsehern in den vergangenen Jahren stark angestiegen: 2011 werden laut Bitkom voraussichtlich mit 9,5 Millionen Geräten drei Mal so viele verkauft wie 2006.