USA unterbinden T-Mobile-Kauf durch AT&T

Patrick Bellmer
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Die Mitte März von AT&T und der Deutschen Telekom vereinbarte Übernahme der US-amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile USA ist geplatzt. Dies berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg. Als Grund wird der Einspruch der US-Regierung genannt.

Diese vertritt demnach die Auffassung, dass der Wettbewerb auf dem US-amerikanischen Mobilfunkmarkt nachhaltig beschädigt würde, falls sich beide Anbieter zusammenschließen würden. Offizielle Stellungnahmen seitens einer der drei Parteien gibt es bislang noch nicht, die Börse reagierte jedoch unverzüglich: Während das Wertpapier des US-Unternehmens phasenweise um fünf Prozent nachgab, rutschte die Telekom-Aktie zwischen acht und neun Prozent ab.

Bereits unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Übernahmepläne hatte es Kritik von verschiedenen Seiten gegeben, insbesondere von AT&T-Konkurrenten. So sprach sich beispielsweise Sprint deutlich dagegen aus, begründet mit einer zu starken Konzentration der Anbieter sowie einer Verschlechterung des Angebots für Kunden. Denn im Falle einer Übernahme wäre AT&T der mit Abstand größte GSM-Anbieter in den USA geworden und hätte mit Verizon (CDMA) nahezu gleichgezogen. Dieses Duopol hätte den Markt dann deutlich beherrscht.

Bleibt es beim Nein, muss AT&T dennoch mit hohen Kosten rechnen. Denn statt insgesamt etwa 39 Milliarden US-Dollar für T-Mobile USA zu zahlen, werden dann Vertragsstrafen fällig. Laut der Deutschen Telekom hatte sich das US-amerikanische Unternehmen verpflichtet, im Falle der Ablehnung seitens der Kartellbehörden drei Milliarden US-Dollar in bar sowie Vergünstigen in Höhe von nochmals vier Milliarden US-Dollar zu gewähren.