Oracle vs. Google: CEO-Gespräche ohne große Wirkung

Patrick Bellmer
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Als vor rund zehn Tagen bekannt wurde, dass die beiden Vorstandsvorsitzenden von Oracle und Google, Larry Ellison und Larry Page, zwecks eines Schlichtungsversuchs vor Gericht erscheinen sollen, rechneten nur die wenigsten mit einer schnellen Einigung.

Und danach sieht es nach den ersten beiden Gesprächstagen auch aus. Sowohl vor vier Tagen als auch gestern verhandelten die beiden Unternehmen in Person ihrer Spitzen miteinander, zuletzt etwa zehn Stunden lang. Einen wirklich Schritt aufeinander zu hat man aber noch nicht gemacht. Laut Bloomberg soll Oracle sich aber dazu bereit erklärt haben, die Schadenersatzforderung auf etwa zwei Milliarden US-Dollar zu reduzieren und sich damit Googles Berechnungsgrundlage anzupassen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist aber noch vollkommen unklar, um welche Summe es letztlich tatsächlich geht. Ursprünglich hatte Oracle aufgrund der Verletzung mehrerer von Sun übernommener Patente durch Google 6,1 Milliarden US-Dollar gefordert. Diese Summe wurde aber von Google nicht akzeptiert, unter anderem da Oracle die Erlöse durch Werbeeinnahmen mittels Android miteinbezogen wollte. Während Google aber einzig und allein für ein Jahr zahlen will, hat Oracle Ersatz für die entgangenen Einnahmen der vergangenen fünf Jahre gefordert. Am Ende könnte es hier also um zehn Milliarden US-Dollar gehen.

Anwälte beider Parteien wollen nun mit dem zuständigen Richter besprechen, inwiefern Gespräche zwischen Kläger und Angeklagtem weitergeführt werden sollen oder können. Auch die Frage, ob dafür auch weiterhin die beiden Vorstandsvorsitzenden vor Ort sein müssen, soll geklärt werden. Im Vorfeld der Gespräche hatte der Richter beide Unternehmen mit deutlichen Worten kritisiert. Während er Oracle unterstellte, überzogene Forderungen zu stellen, bezichtigte er Google der möglichen vorsätzlichen Patentverletzung.

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