Rückschläge für Groupon

Mahir Kulalic
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Die Webseite Groupon hat momentan mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. Auf Druck der US-Aufseher muss der Gutscheinanbieter seine Umsatzangaben um knapp über die Hälfte reduzieren. Doch nicht nur das: Auch die Managerin für das operative Geschäft verlässt das Unternehmen.

Nach rund fünf Monaten verlässt Margo Georgiadis das Unternehmen in Richtung ihres alten und auch neuen Arbeitgebers Google. Die Managerin hatte die zweithöchste Position hinter dem Gründer Andrew Mason inne.

Die Änderung der Umsatzangabe ist darauf zurückzuführen, dass die Website den gesamten Wert ihrer angebotenen Gutscheine in die Berechnung aufnahm. Über Groupon können Firmen Gutscheine anbieten. Der Gutscheindienst erhält ungefähr 50 Prozent davon als Kommission. Dieser Umstand wurde in der Umsatzberechnung nicht berücksichtigt, weshalb der Unternehmensumsatz nun mehr als halbiert wurde, um die tatsächlichen Umsätze aus dem Gutscheinverkauf abzubilden. Die Umsatzangabe des Jahres 2010 wurde von 713 Millionen US-Dollar auf 313 Millionen gesenkt.

Bereits im Vorfeld musste Groupon Änderungen vornehmen: Aufgrund einer zusätzlichen Kennzahl-Berechnung wurden Kosten ausgeklammert. Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC sorgte dafür, dass das Unternehmen die beschönigende Darstellung durch Kennzahlen stoppte.

Zusätzlich äußerten sich Verwaltungschef Eric Lefkofsky und Geschäftsführer Mason vor dem Börsengang enorm positiv über das Unternehmen, unter anderem war die Rede davon, dass Groupon „heftig profitabel“ sein wird. In einer, später an die Öffentlichkeit gelangten, Mail äußerte sich Mason ebenfalls sehr lobend über das Geschäftsprinzip. Dies ist in den USA jedoch verboten, wenn ein Unternehmen vor dem Börsengang steht.

Im Juni ließ Groupon verlauten, den Gang an die Börse beschreiten zu wollen. Ein Problem stellen jedoch anhaltenden roten Zahlen dar. Im September schob das Unternehmen die Börsenpläne weiter auf, als Begründung nannte man die schwache Marktsituation. Geplant war der Erhalt von 750 Millionen US-Dollar über die Partizipation der Anleger.