Corsair Carbide 400R im Test: Auch Corsair vereint günstig mit gut

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Sven Scharpe
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Lieferumfang und Daten

  • Material: Stahlblech und Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 502 × 205 × 520 mm (H × B × T)
  • Gewicht: ca. 8,5 kg
  • Vier 5,25"-Laufwerksschächte
  • Sechs Einbauplätze für 3,5"- oder 2,5"-Datenträger
  • Mainboard-Formfaktor: Micro-ATX, ATX
  • Frontanschlüsse: Zwei USB-3.0-Schnittstellen, ein Firewire-Anschluss und Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
Front 2 120 mm N/A proprietärer 3pin-Stecker Ja 6,5 V
Deckel 2 (optional) 120 / 140 mm
Linke Seite 2 (optional) 120 / 140 mm
Rechte Seite
Heck 1 120 mm (optional 140 mm) 1120 3pin-Molex 3,1 V
Boden 1 (optional) 120 / 140 mm Ja

Das Zubehör befindet sich in einer kleinen weißen Pappschachtel, die im Inneren des Carbide 400R verstaut ist. Sie enthält neben insgesamt fünf Beuteln mit verschiedenen Schrauben noch drei Kabelbinder aus Kunststoff sowie zwei Kabelklammern mit selbstklebendem Sockel. Zusätzlich liegt in der Schachtel noch ein Adapter, mit dem die beiden USB-3.0-Schnittstellen des Frontpanels an einem internen USB-2.0-Header der Hauptplatine angeschlossen werden können. Dieser erweist sich als überaus praktisch wenn man kein Mainboard der neusten Generation besitzt, das bereits über den internen USB-3.0-Anschluss verfügt. Eine Anleitung im eigentlichen Sinne liegt dem Carbide 400R leider nicht bei. Der Hersteller hält hier ein einfaches Faltblatt, das nicht mehr als eine Explosionszeichnung des Gehäuses bietet, für ausreichend. Für fortgeschrittene Anwender mag das auch durchaus genügen, Anfänger hätten sich über eine etwas ausführlichere Dokumentation aber sicherlich gefreut.

Ausstattung außen

Die Front des Carbide 400R besteht aus zwei verschiedenen Kunststoffsorten. Zu beiden Seiten verlaufen schmale Streifen aus glattem und leicht metallisch schimmerndem Material, während der Bereich um die Frontanschlüsse aus einem matten und ungewöhnlich rauen Plastik besteht. Die 5,25"-Blenden sind dagegen ebenso aus Meshgitter gefertigt wie die Abdeckung für die beiden 120-mm-Lüfter. Sehr löblich ist der Umstand, dass Corsair an beiden Stellen nicht an Staubfiltern gespart hat. Ergonomisch günstig sind die Frontanschlüsse am oberen Ende der Vorderseite untergebracht. Hier werden dem Anwender zwei USB-3.0-Ports, eine Firewire-Schnittstelle und obligatorischen Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon geboten. Darüber hinaus befinden sich in direkter Nachbarschaft des Frontpanels noch drei Taster für Power, Reset und das Deaktivieren der Lüfterbeleuchtung.

Mit überschaubarem Kraftaufwand kann die komplette Frontblende in einem Stück vom Chassis getrennt werden und gibt so den Blick auf die beiden bereits installierten 120-mm-Ventilatoren frei. Sehr schön ist dann auch zu sehen, wie penibel Corsair das Carbide 400R verarbeitet hat. Die Platine der Frontanschlüsse wurde hier nicht einfach schnell und billig mit Heißkleber am Chassis festgeklebt, sondern befindet sich in einem kleinen Käfig aus robustem Stahlblech und ist schon fast selbstverständlich verschraubt. Fast ist es müßig zu erwähnen, dass wirklich alle Anschlüsse kerzengerade ausgerichtet sind und perfekt in die Aussparungen der Frontblende passen, so und nicht anders soll es sein!

Das Design der Front zieht sich bis in den vorderen Teil des Deckel und bietet so einen harmonischen Übergang. Eine Dockingstation für SATA-Datenträger könnte man hier zwar auf den ersten Blick vermuten, letztlich hat es aber nur für eine Griffmulde ohne weitergehende Funktion gereicht. Um den Midi-Tower aus seiner Verpackung zu wuchten, hat sich der Griff allerdings als ausgesprochen praktisch erwiesen. Beim Rest des Deckels wurde das Blech nach außen gezogen, so ergibt sich hier Platz für zwei weitere 120 / 140-mm-Ventilatoren oder den Wärmetauscher einer Wasserkühlung.

Das Blech der beiden Seitenteile ist ebenfalls nach außen gezogen und trägt einen nicht unerheblichen Anteil zum bulligen Erscheinungsbild des Carbide 400R bei. Die Konstruktion sieht dabei nicht nur ungewöhnlich aus sondern bringt auch noch handfeste Vorteile mit sich. An der rechten Seite wird dadurch mehr Platz für das Verlegen der Kabel geschaffen, während links die beiden optional installierbaren 120 / 140-mm-Ventilatoren deutlich weniger Platz im Innenraum beanspruchen. Wo wir schon gerade von Lüftern reden, Staubfilter gibt es an dieser Stelle leider nicht. Fixiert werden die beiden sehr solide anmutenden Seitenteile mit jeweils zwei Rändelschrauben.

Mehr oder weniger Standardkost gibt es am Heck des Carbide 400R zu sehen. Hier befindet sich ein weiterer 120-mm-Lüfter, alternativ könnte hier auch 140-mm-Modell Platz finden. Schade, dass sich Corsair hier für die kleinere der beiden möglichen Varianten entschieden hat. Für Wasserkühlungen stehen gleich vier Schlauchdurchführungen bereit, da kann man wirklich nicht meckern. Wie bei modernen Midi-Towern mittlerweile schon fast üblich befindet sich das Netzteil auch beim Carbide 400R am Boden. Hier findet sich dann auch noch ein Einbauplatz für einen 120 / 140-mm-Lüfter. Sowohl für das Netzteil als auch für den optionalen Lüfter gibt es einen gemeinsam genutzten Staubfilter der zum Reinigen einfach nach hinten herausgezogen werden kann. Die Standfüße bestehen bei diesem Midi-Tower aus Plastik und besitzen Auflagen aus weichem Gummi, Gefahr für empfindliche Bodenbeläge besteht hier also nicht.

An der Verarbeitung des Corsair Carbide 400R gibt es absolut nichts zu beanstanden. Alle Spaltmaße sind gleichmäßig, die Lackierung ist sauber aufgetragen und der eingesetzte Kunststoff ist hochwertig ausgefallen. Auch die Buchsen der Frontanschlüsse wurden sauber eingepasst, gerade hier wird oftmals geschlampt.

Ausstattung innen

Der Innenraum des Corsair Carbide 400R bietet so ziemlich alles, was man von einem aktuellen Midi-Tower der Mittelklasse so erwarten kann. Dass das Interieur in einem Schwarz gehalten ist, versteht sich dabei eigentlich schon von selbst. Vier 5,25"-Schächte stellt das Gehäuse bereit, entsprechende Geräte werden schraubenlos mit einem Klemmmechanismus fixiert, zusätzlich können noch auf jeder Seite bis zu zwei Schrauben zur zusätzlichen Sicherung eingedreht werden. Wie praxistauglich das werkzeugfreie System letztlich wirklich ist, sehen wir uns später noch etwas genauer an.

Wie es sich in dieser Preisklasse gehört, hat Corsair den Festplattenkäfig um 90 Grad gedreht. Die Datenträger werden im Carbide 400R auf den gleichen Kunststoffträgern befestigt, die man auch aus den anderen Gehäusen des Herstellers kennt. Entsprechend werden auch hier die 3,5"-Festplatten einfach geklemmt, während die kleinen 2,5"-SSDs von unten mit vier Schrauben befestigt werden. Jeder der insgesamt sechs Haltevorrichtungen kann dabei sowohl Datenträger im 3,5"- als auch im 2,5"-Format aufnehmen. Auffallend ist an dieser Stelle, dass das eingesetzte Material doch sehr dünn ist, die Festplattenträger biegen sich schon unter dem eigenen Gewicht durch. Das sieht zwar nicht besonders schön aus, hat aber den Vorteil, dass durch das weiche Material die 3,5"-Festplatten ohne größere Kraftanstrengung eingelegt werden können. Gekühlt werden die Datenträger von zwei ab Werk installierten 120-mm-Lüftern.

Der Mainboardträger ist extrem solide ausgeführt und trägt einen nicht unerheblichen Anteil an der Gesamtstabilität des Towers. Die für Gehäuse aus dem Hause Corsair typische XXL-Öffnung auf Höhe des CPU-Sockels ist natürlich auch bei diesem Modell zu finden. Hier kann bequem ein Kühler mit Schraubbefestigung montiert werden, ohne die Hauptplatine vorher demontieren zu müssen. Besonderen Wert legte der Hersteller in der Vergangenheit immer auf die Möglichkeit, dem Anwender möglichst ideale Bedingungen zum Verlegen der Kabel zu bieten. Beim Carbide 400R hat sich daran glücklicherweise nichts geändert! Aufgrund der geringeren Größe des Gehäuses befinden sich natürlich nicht mehr so viele mit Gummitüllen versehene Öffnungen im Mainboardträger, aber sie sind nach wie vor vorhanden. Durch die ausgestellte rechte Seitenwand bleiben gute 2,2 Zentimeter Platz zwischen Tray und Seitenteil, hier dürfte das Verlegen der Strippen zu einer angenehmen Arbeit werden. Auch an einige Ösen auf der Rückseite des Mainboardträgers hat der Hersteller gedacht, wir würden uns hier allerdings noch ein paar mehr davon wünschen.

Am Deckel bietet der Midi-Tower die Möglichkeit, optional noch bis zu zwei 120 / 140-mm-Lüfter installieren zu können. Ein Modell gleicher Größe kann, ebenfalls optional, am Boden seinen Platz finden. Auch das Netzteil wird am Boden untergebracht, es liegt dabei auf vier kleinen und weichen Auflageflächen aus Gummi auf. Eine zumindest rudimentäre Entkopplung vom Chassis sollte damit gewährleistet sein. Ein weiterer 120-mm-Ventilator findet im Heck seinen Platz, alternativ kann er durch einen 140-mm-Propeller ersetzt werden. Warum Corsair hier nicht gleich ein größeres Exemplar verbaut, bleibt unklar. Die Erweiterungskarten werden im Carbide mit klassischen Rändelschrauben gesichert, diese geben auch schweren Pixelbeschleunigern mehr als ausreichenden Halt. Austattungstechnisch abgerundet wird das Heck durch gleich vier Schlauchdurchführungen, dem Einbau einer Wasserkühlung steht hier also absolut nichts im Wege.

Die gute Verarbeitungsqualität setzt sich im Innenraum nahtlos fort! Wir konnten bei unserem Testmuster keinerlei scharfe Kanten aufspüren, auch die Lackierung ist tadellos ausgefallen. Ebenfalls lobend können wir die hohe Verwindungssteifigkeit des Carbide 400R erwähnen. Weniger schön sind allerdings die Kunststoffträger für die Festplatten ausgefallen. Wenn sie nicht mit einem Datenträger bestückt sind, hängen sie im Käfig wie der viel zitierte „Schluck Wasser in der Kurve“. Auf die Funktion hat das freilich keine negativen Auswirkungen, es sieht aber einfach nicht schön aus und passt nicht so ganz zum Rest des Gehäuses.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.