Might & Magic Heroes VI im Test: Ein Mix aus Neuem und Altbewährtem mit Suchtgefahr

 6/6
Sasan Abdi
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Fazit

Es gab vorab einige kritische Stimmen, die für „Might & Magic Heroes VI“ mit guten Argumenten eine kleine Katastrophe voraussagten. Zu tiefgreifend seien die Änderungen, zu verheerend die Auswirkungen auf die altehrwürdige Spielmechanik – oder eben umgekehrt.

Beide Spielarten dieser Prophezeiungen bewahrheiten sich nicht. Im Gegenteil: Die Änderungen werden überwiegend schonend umgesetzt, wobei am Kern der „Heroes“-Reihe, dem Kampfsystem, sogar die Zeit zurückgedreht wird. Statt des viel diskutierten Initiativsystems aus den beiden Vorgängern kommt im sechsten Teil ein „pures“ MMH-Kampfsystem zum Einsatz, was viele Veteranen freuen dürfte.

Dennoch fallen die Änderungen umfassend genug aus, um MMH 6 vom Vorgänger abzugrenzen. Zu diesen gehört neben einer visuellen Überarbeitung vor allem ein erweitertes Talentsystem, die neuen Gesinnungen, die sinnvolle Einführung von Gebieten und die erwähnte Modifizierung des Kampfsystems.

Might & Magic Heroes VI

Dabei lassen sich in der Gesamtschau nur zwei Kritikpunkte finden: Die neue Stadtansicht ist im Vergleich zur alten grässlich in Szene gesetzt, und die Präsentation wirkt an manchen Ecken eingestaubt. Während man letzteres mit Blick auf den Genre-Standard durchaus noch ertragen kann, lässt sich nur hoffen, dass die Entwickler bei der Stadtansicht noch einmal die Hand anlegen werden.

Trotz dieser Einschränkungen schafft es „Might & Magic Heroes VI“ mit einem gelungenen Mix aus Neuem und Altbewährtem, den Spieler für Stunden mit seiner süchtig machenden Spielmechanik in den Bann zu schlagen. Damit ist die vielleicht wichtigste Kompetenz eines MMH erfüllt, sodass sich zusammenfassend sagen lässt: Wer das Genre mag, sollte sich das neue „Heroes“ unbedingt anschauen.

Kopier- & Jugendschutz

Ubisoft setzt für „Might & Magic Heroes VI“ auf das unternehmenseigene DRM-System uPlay. Dabei wird zwingend eine Internetanbindung zur Aktivierung benötigt. Für den Einzelspieler wurde dieser Zwang aber entfernt, sodass man theoretisch nur noch für den Mehrspieler-Modus verbinden muss. Allerdings hat die Konzeption für all jene, die später tatsächlich im Multiplayer aktiv werden möchten, einen Haken: Die im Einzelspieler vom Helden erworbene Erfahrung wird nur im Online-Modus aufgezeichnet. Wer sich also mit menschlichen Spielern messen möchte, sollte sich darüber in Klaren sein, dass der „Always-on“-Kopierschutz nur bedingt entschärft wurde.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel die USK-Einstufung „ab 12“ erhalten hat.

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