Samsung 200B5B im Test: Viel Business für wenig Geld

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Patrick Bellmer
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Display

In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt, dass gerade bei preiswerten Notebooks eher unterdurchschnittliche Displays verbaut werden. Entweder verbauen die Hersteller Anzeigen mit spiegelnden Oberflächen oder aber Kontrast und Helligkeit liegen weit unter dem Durchschnitt.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Zumindest in Teilen trifft dies auch auf das des 200B5B zu. Während die Größe – 15,6 Zoll – in den meisten Fällen ausreichen sollte, ist die Auflösung mit 1.366 × 768 Pixeln zu knapp bemessen. Gerade bei einem Gerät für den Produktiveinsatz wäre hier eine höhere Auflösung mehr als willkommen, für Anwendungen würde dann deutlich mehr Platz zur Verfügung stehen. Negativer Nebenaspekt: Mit 100 ppi fällt die Bildpunktdichte eher gering aus, in Einzelfällen sind hier Pixel mit bloßem Auge erkennbar. Dafür setzt Samsung auf eine matte Oberfläche, die in hellen Umgebungen kaum Spiegelungen zulässt.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Licht und Schatten auch bei der Ausleuchtung. Durch die verbaute LED-Hintergrundbeleuchtung sollte das Licht eigentlich recht gleichmäßig verteilt werden, was zumindest beim Testgerät aber nicht der Fall ist. Denn mit einer Homogenität von lediglich 80 Prozent gehört das Display zu den schlechteren seiner Art. Zudem die maximale Helligkeit auch nur am linken Rand erreicht wird, in den vier Ecken ist das Bild deutlich dunkler. Mit 341 Candela pro Quadratmeter fällt das Maximum zumindest angenehm hoch aus – auch wenn in der Praxis kaum etwas davon übrig bleibt.

Unterdurchschnittliche Homogenität
Unterdurchschnittliche Homogenität

Wirklich schlecht fallen allerdings zwei andere Aspekte aus. So sind die möglichen Blickwinkel recht klein, schon bei geringen Abweichungen von der Lotrechten werden Farben verfälscht dargestellt. Vollkommen indiskutabel ist der Kontrast, der bei lediglich 140:1 liegt und somit den zweitschlechtesten aller bisher ermittelten darstellt.

Tastatur und Touchpad

Wie eigentlich fast alle Notebooks der 15-Zoll-Klasse verfügt auch das 200B5B über eine vollständige Tastatur nebst Ziffernblock. Während die „normalen“ Tasten die gewöhnliche Größe haben, fallen die des Ziffernblocks sowie die Funktions- und Cursor-Tasten teilweise deutlich kleiner aus. Nichts zu kritisieren gibt es an der Beschriftung aller Elemente, alle Belegungen sind problemlos durch die Piktogramme erkennbar.

Samsung 200B5B: Guter Schreibkomfort, zu kleine Funktionstasten
Samsung 200B5B: Guter Schreibkomfort, zu kleine Funktionstasten

Auch in Bezug auf die Schreibqualität sind kaum Schwachstellen zu erkennen. Der Druckpunkt ist bei fast allen Tasten mit Ausnahme der Leer- und der Return-Taste einheitlich und angenehm knackig, der Hub fällt überdurchschnittlich hoch aus, was sich aber nicht störend äußert. Die Oberfläche der Tasten ist leicht angeraut, um mehr Halt zu geben, wirklich griffig wirkt sie aber dennoch nicht.

Samsung 200B5B: Touchpad mit Problemen bei Multitouch-Gesten
Samsung 200B5B: Touchpad mit Problemen bei Multitouch-Gesten

Das Touchpad ist in puncto Bedienungskomfort schwer zu bewerten. Einerseits werden Bewegungen des Fingers präzise erkannt, andererseits müssen „Klicks“ mehrfach oder mittels der unterhalb der Sensorfläche verbauten mechanischen Tasten ausgeführt werden. Letztere sind großzügig dimensioniert, hinterlassen in Sachen Haptik aber einen eher zwiespältigen Eindruck. Nachbessern sollte man auch bei Multitouch-Gesten: Diese werden nicht immer korrekt erfasst.

Design und Verarbeitung

Was die Schlichtheit angeht, dürfte das 200B5B einen der vorderen Plätze einnehmen. Samsung verzichtet mit Ausnahme des Unternehmensschriftzugs auf dem Deckel auf Chrom-Applikationen oder andere Eyecatcher, sondern setzt komplett auf ein mattes Schwarz. Auch beim Design hat Samsung sich auf keinerlei Experimente eingelassen, optische Spielereien suchen wir vergebens. Insgesamt kann man das Erscheinungsbild je nach Geschmack als zurückhaltend oder langweilig beschreiben. Einen Pluspunkt verdient sich das Notebook aber durch einige sehr durchdachte Funktionen. So fließen versehentlich über der Tastatur verschüttete Flüssigkeiten durch zwei Öffnungen am Gehäuseboden einfach ab. Zusätzlich lassen sich Speicher und Festplatte nach dem Entfernen nur einer Schraube tauschen.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Hat man das Gerät aber erst einmal in der Hand, verbessert sich der Eindruck umgehend. Denn nahezu alle Oberflächen sind leicht gummiert, wodurch das Notebook beim Tragen einerseits etwas sicherer in der Hand liegt, andererseits neigt das Gehäuse dadurch weniger stark zu Verschmutzungen. Nachteil: Sind ersteinmal Abdrücke vorhanden, lassen sich diese nur schwer wieder entfernen.

Samsung 200B5B: Kantiges Design ohne Schnörkel
Samsung 200B5B: Kantiges Design ohne Schnörkel

Deutliche Kritik muss Samsung sich aber bei der Verarbeitung gefallen lassen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So ist der Übergang zwischen Unter- und Oberteil der Wanne nicht sauber zusammengefügt, die unterschiedlichen Spaltmaße sind hier teils deutlich sichtbar. Zudem ist an einigen Stellen ein leichter Grat mit dem Finger spürbar. Hinzu kommt, dass dem Gehäuse schon bei geringem Kraftaufwand Knarzgeräusche zu entlocken sind und es zu Verformungen kommt.

Durchdacht: Flüssigkeiten laufen einfach ab (unterer Bildrand)
Durchdacht: Flüssigkeiten laufen einfach ab (unterer Bildrand)

Wenig überzeugend sind auch die Display-Scharniere. Diese halten die Anzeige nur wenig souverän an Ort und Stelle, schon leichte Ruckler genügen, um die Position des Deckels mitsamt Bildschirm zu verändern.

Samsung 200B5B: Zu leichtgängige Scharniere
Samsung 200B5B: Zu leichtgängige Scharniere

Optionen

Eine echte Wahl hat der Interessent beim 200B5B nicht. Samsung bietet in Deutschland lediglich die hier getestete Konfiguration an. Mit dem Modell 200B5A bietet das Unternehmen jedoch ein Gerät im gleichen Gehäuse an, welches allerdings weitestgehend Technik der vorherigen Generation nutzt. Dazu gehören unter anderem ein Core-Prozessor der ersten Generation sowie vier USB-2.0-Ports. Verzichten muss man zudem auf einen dedizierten Grafikchip. Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Modell beträgt 649 Euro.

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