Flut in Thailand schlägt auch auf Digicams durch

Jirko Alex
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Die immer noch anhaltende Flut in Thailand wirkt sich nicht nur negativ auf die Produktion von Festplatten und damit auch auf jene von Komplett-PCs aus. Auch Kamerahersteller müssen auf Teile ihrer Herstellungskapazitäten verzichten, was sich spätestens zum Weihnachtsgeschäft zeigen könnte.

Betroffen seien demnach auch die größten Kamerahersteller Nikon, Canon und Sony. Während Canon Anfang Oktober zwei Fertigungsstätten in Thailand schließen musste, die vor allem Tintenstrahldrucker und Zubehör für Drucker produzierten, lässt der Hersteller auch durchblicken, dass man auch für Digitalkameras Lieferengpässe erwarte. Canon unterhalte zwar keine Endmontage von Kameras in Thailand, Komponenten des japanischen Herstellers kämen aber aus dem von der Flut betroffenen Land. Insgesamt rechne Canon mit einer Minderproduktion von etwa einer Million Kompaktkameras in diesem Jahr.

Damit befindet sich Canon in tragischer Gesellschaft. Auch Sony und Nikon rechnen mit Produktionsausfällen. Bei Sony seien sowohl Kameras als auch Wechselobjektive betroffen, heißt es. So komme es etwa zu Lieferschwierigkeiten bei der NEX-Serie, obwohl deren Produktion bereits wieder angelaufen sei. Teilweise erreichen Modelle wie Sonys NEX-7 allerdings erst mit sechsmonatiger Verzögerung den Handel. Nikon muss Ähnliches vor allem bei den beliebten Modellen der D7000- und D300s-Serie beklagen.

Wann sich die Lage wieder entspannt, ist derzeit nicht abschätzbar. Die Hersteller wollen ihre Produktion in Thailand erst wieder aufnehmen, wenn dies sicher möglich ist. Die immer noch anhaltende Flut dürfte sich aber nach Expertenschätzungen erst zum Jahresende soweit zurückgezogen haben, dass von einer Entspannung der Lage geredet werden kann. Einige Hersteller versuchen daher, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern. Speziell japanische Unternehmen wie Sony leiden hierunter aber doppelt, da sie erst kürzlich Teile der Fertigung aus Japan verlagerten, um den durch den Tsunami dort angerichteten Schäden zu entgehen.

Noch sind die Lager der meisten Händler gefüllt. Bereits zum anstehenden Weihnachtsgeschäft dürften einige Kameramodelle aber knapp werden und eine deutliche Preissteigerung erfahren.

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