Apple iPhone 4S im Test: „S“ wie sanfte Überarbeitung

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Sasan Abdi (+1)
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Im Alltag

Prinzipiell könnte man hier auf das iPhone 4 verweisen, denn viel hat sich im alltäglichen Umgang nicht verändert. Und von die meisten der wenigen Änderungen ist in der Regel kaum etwas zu spüren.

So bewegt man sich beispielsweise bei der origniärsten Aufgabe eines Handys, dem Telefonieren, immer noch auf einem hohen Qualitätsniveau. Der hierfür verbaute Lautsprecher überzeugt ebenso wie das vorhandene Mikrofon, aufgrund eines veränderten Antennendesigns sind zudem die Empfangseigenschaften auch unter ungünstigen Bedingungen ein wenig besser als beim Vorgänger. Weder in der U-Bahn noch in großen Gebäuden konnten Verbindungsabbrüche festgestellt werden.

Ebenfalls problemlos von der Hand geht der Austausch von Nachrichten, ob nun SMS, E-Mail oder neuerdings iMessage. Aufbau und Verwendung der entsprechenden Programme haben sich im Vergleich zu früheren Versionen von iOS nicht oder nur minimal verändert. Insbesondere die gute virtuelle Tastatur trägt ihren Teil dazu bei, dass bei Texteingaben jeglicher Art kaum Probleme auftauchen. Nach wie vor ist die Rechtschreibkontrolle für iOS-Neulinge aber gewöhnungsbedürftig.

Generell muss man sich noch immer darauf einstellen, dass das iPhone 4S aufgrund von iOS im Alltag ein wenig anders als beispielsweise Android zu verwenden ist. Wo Googles Betriebssystem auf anpassbaren Homescreens alle wichtigen (oder unwichtigen) neuen Informationen unmittelbar nach dem Einschalten präsentiert und so die Bedienung in diesem Punkt vereinfacht, zeigt sich iOS nach wie vor eher als Ansammlung von Apps. Zwar erhält der Nutzer auch hier Hinweise über verpasste Anrufe oder neue E-Mails, der Umfang der Informationen ist aber auch mit dem neuen Benachrichtigungszentrale deutlich geringer. Im Alltag haben andere hier also die Nase vorne.

Apple iPhone 4S: Benachrichtigungszentrale
Apple iPhone 4S: Benachrichtigungszentrale

Ansonsten leistet sich das Gerät kaum Schnitzer, im Gegenteil. Die Bedienung des Musikplayers ist nach wie vor vorbildlich, ob nun via Fernbedienung an den mitgelieferten Kopfhörern oder auf dem Sperrbildschirm, das Surfen im Internet geht aufgrund der höheren Rechenleistung sowie der unter Umständen doppelt so schnellen Datenübertragung noch ein wenig leichter und komfortabler von der Hand. Dabei zeigt sich gerade bei der Leistung, dass diese in vielen anderen Fällen kaum auffällt. Einzig einige anspruchsvolle Applikationen wie beispielsweise einige Spiele laufen ein wenig schneller, ein großer Unterschied ist hier aber nicht festzustellen. Dafür dürfte es aber auch noch an Software fehlen, die die Mehrleistung wirklich benötigt.

Im Alltag hat man vom neuen A5-DualCore-SoC also wenig bis gar nichts. Überraschenderweise spürt man aber auch bei den Laufzeiten kaum Veränderungen. Nach wie vor muss der Tester bei „normalem“ Gebrauch – einige wenige kurze Telefonate pro Tag, Abgleich von zwei E-Mail-Konten via Push, circa 30 Minuten Surfen im Internet via UMTS, rund 30 Minuten Musikhören – alle zwei bis zweieinhalb Tage das iPhone wieder aufladen. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich hier aus rein subjektiver Sicht kaum etwas getan, auch gegenüber vielen anderen Smartphones gibt es kaum nennenswerte Unterschiede beim alltäglicher Verwendung.

Als sehr positiv muss noch herausgestellt werden, dass man von iCloud nichts spürt. Der neue Cloud-Dienst, der auch auf anderen iOS-5-Geräten Einzug gehalten hat, verrichtet seine Arbeit im Alltag sehr unauffällig. Durch den steten Abgleich wichtiger Daten sowie die Möglichkeit, (teilweise) E-Mails und den Kalender via Browser einzusehen und zu bearbeiten, kann der Griff zum Smartphone oftmals entfallen.

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