Intel Core i7-3960X im Test: Sechs Kerne. Hoher Takt. Unvernünftig.

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Volker Rißka
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Infrastruktur

X79-Chipsatz

Zu Intels neuer High-End-Plattform für den Desktop (Codename: „Waimea Bay“) gehört neben den „Sandy Bridge-E“-CPUs auch ein neuer Chipsatz beziehungsweise Platform Controller Hub (PCH), der als Ein-Chip-Lösung daherkommt. Wirklich neues bringt der X79 Express Chipset der „Patsburg“-Familie aber nicht mit sich, denn vom Funktionsumfang entspricht er praktisch dem P67-Chipsatz, den Intel Anfang des Jahres mit den „Sandy Bridge“-CPUs auf den Markt brachte. Folglich bietet der X79, der über das Direct Media Interface (DMI) mit bis zu 20 Gbit/s mit dem Prozessor kommuniziert, acht PCI-Express-Lanes der Generation 2.0, während die CPUs selbst bekanntlich PCI-Express 3.0 liefern, was aber mangels entsprechender Hardware zunächst als PCI Express 2.0 vermarktet wird (siehe Abschnitt „(Kein) PCI Express 3.0“).

Die Zahl der maximal bereitgestellten SATA-Ports liegt bei insgesamt sechs, von denen alle SATA mit 3 Gbit/s, jedoch lediglich zwei die aktuellere Variante mit bis zu 6 Gbit/s unterstützen. Im Vorfeld hatte man hier deutlich mehr SATA-6-Gbit/s-Ports erwartet, was bei der Sichtung erster X79-Mainboards zum Teil für Verwirrung sorgte, doch nun mit der offiziellen Vorstellung herrscht Klarheit. X79-Platinen mit mehr als zwei SATA-6-Gb/s-Ports müssen demnach über entsprechende Zusatzchips verfügen. Gleiches gilt für USB 3.0, das nach wie vor nicht nativ unterstützt wird.

Zum weiteren Funktionsumfang des X79 gehören unter anderem 14 USB-2.0-Ports, Gigabit-Ethernet, eine hauseigene HD-Audio-Lösung sowie optional die sogenannte Rapid Storage Technology (RST) als Enterprise-Variante.

Bildvergleich: Kein Unterschied zwischen X79 und P67

Der direkte Vergleich zwischen altem P67- und neuem X79-Chipsatz anhand der vom Hersteller gezeigten Grafiken verdeutlicht den identischen Funktionsumfang bei den aufgeführten Features.

Ursprünglich war man anhand von Gerüchten davon ausgegangen, dass Intels „Patsburg“ und somit auch der X79-Chipsatz neben dem DMI zusätzlich über eine PCI-Express-3.0-Verbindung zur CPU verfügen würde, um mehr Bandbreite (entsprechend mehr Ports) insbesondere für Massenspeicher zu gewährleisten. Doch ebenfalls in der Welt der Gerüchte tauchte eine Meldung auf, dass es hierbei Probleme gab, wodurch Intel dazu gezwungen war, auf PCI Express 3.0 bei den „kleineren“ Ablegern von „Patsburg“, zu denen offenbar auch der X79 gehört, komplett zu verzichten.

Sofern Intel die Probleme in den Griff bekommt, könnten vollwertige „Patsburg“-Varianten, die voraussichtlich künftig im Serversegment zu Hause sein werden, dieses Feature besitzen und damit mehr Bandbreite für SATA- oder SAS-Laufwerke bereitstellen.