Apple und Google arbeiten an „anziehbaren“ Computern

Patrick Bellmer
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Einem Bericht der New York Times zufolge arbeiten Apple und Google derzeit unabhängig voneinander an einer mehr oder weniger neuen Art von Computer, die mittelfristig den alltäglichen Umgang mit Smartphones und ähnlichem spürbar verändern soll.

Mehr oder weniger neu deshalb, da zumindest Apples vermeintliches Konzept in Teilen frappierend an Sony Ericssons LiveView und Motorolas Motoactv erinnert. Die noch namenlosen Geräte sollen am Körper (Apple) oder an der Kleidung (Google) getragen werden und den Griff zum Smartphone weitestgehend überflüssig machen. Dieses soll lediglich noch als „Gehirn“ fungieren und Daten an die neue Peripherie senden respektive von diesen Informationen erhalten und weiterverarbeiten.

Googles Variante wird dem Bericht folgend in stark abgeschotteten Google-X-Laboren entwickelt, in denen man derzeit auch an der neuen Sprachsteuerung Majel arbeiten soll. Die räumliche Nähe beider Projekte dürfte dabei kein Zufall sein, denn die Bedienung des neuen Gerätes dürfte höchstwahrscheinlich überwiegend per Sprache stattfinden. Aus informierten Kreisen heißt es, dass Google für das Projekt Mitarbeiter von Nokia, Apple und einigen Universitäten abgeworben hat, die über Erfahrung in der Entwicklung derartiger Hardware verfügen.

Ob man bei Google den in etwa gleichen Stand wie bei Apple erreicht hat, ist aber unklar. Beim iPhone-Hersteller sollen bereits die ersten Prototypen von einigen Mitarbeitern getestet werden. Den Beschreibungen zufolge erinnert Apples Variante an eine Armbanduhr oder ein Armband, dessen Herzstücke wohl die Sprachsteuerung Siri sowie Bluetooth 4.0 sein sollen. Denn nicht nur mit dem iPhone soll kommuniziert werden, auch der Datenaustausch mit anderen Geräten wie iPods soll angedacht sein.

Hierfür würde sich die aktuelle Version des Kurzstreckenfunks gut eignen, da binnen Sekundenbruchteilen Datenübertragungen aus dem Standby heraus übertragen werden können, der Energieverbrauch aber sehr gering ist. Eine der möglichen Produktvarianten setzt auf gewölbtes Glas, was Spekulationen im vergangenen Mai erklären würde. Zu diesem Zeitpunkt wurde berichtet, dass Apple entsprechende Maschinen angeschafft hätte.

Wie weit wir derzeit von einer Markteinführung entfernt sind, kann nicht abgeschätzt werden. Laut Experten dürfte dies aber nur ein Zwischenschritt bis zur Entwicklung von Augmented-Reality-Hardware sein, die in Brillen und ähnlichem eingebettet ist.

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