Regierung will eine „Bundes-Cloud“ einführen

Andreas Frischholz
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In Deutschland soll ein besonders auf Sicherheit ausgelegter Cloud-Dienst geschaffen werden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) macht sich für eine so genannte „Bundes-Cloud“ stark, um bei der Sicherung von sensiblen Regierungs- und Unternehmensdaten nicht auf Anbieter mit Sitz im Ausland angewiesen zu sein.

Für die Umsetzung sind strenge Sicherheitsvorschriften vorgesehen, die einen sicheren Umgang mit vertraulichen Daten und Dokumenten gewährleisten sollen, um Unternehmen von entsprechenden Diensten zu überzeugen. Als erster Anbieter ist offenbar T-Systems vorgesehen, mit dem die Regierung sowie das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) seit einigen Wochen Gespräche führen. Derzeit verfolgt man den Plan, dass vom BSI exakte Schutzprofile erstellt werden, mit denen Cloud-Angebote geprüft werden und Sicherheitszertifikate erhalten können.

So will man Sicherheitsbedenken ausräumen, die bislang als größtes Hindernis für eine Etablierung von Cloud-Lösungen gelten, trotz der zum Teil erheblichen Kostenersparnis. Eine Mehrheit der Manager und Politiker stufen diese als unsicher ein. Zudem haben die meisten der aktuell führenden Anbieter den Sitz in den USA, weswegen diese aufgrund der amerikanischen Antiterrorgesetze verpflichtet sind, selbst in Europa gespeicherte Daten an US-Behörden weiterzugeben. Die niederländische Regierung vergibt deshalb keine Aufträge an amerikanische Cloud-Anbieter und Frankreich plant ebenfalls seit geraumer Zeit eine Initiative, um bei der Verwaltung von sensiblen Daten nicht auf außereuropäische Anbieter angewiesen zu sein.

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