HTC Sensation XL im Test: Mehr Display, weniger Leistung, Beats Audio

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Sasan Abdi
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Sensation XL im Überblick

Design & Verarbeitung

Sucht man nach Verbindungen zu den Geschwistern, so ist die Einordnung des Sensation XL gar nicht so naheliegend, wie man dem Namen nach meinen könnte. Mit dem ersten Sensation hat der Testkandidat nämlich herzlich wenig gemein, und auch die Ähnlichkeiten mit dem direkten Namensbruder, dem Sensation XE, fallen nicht so umfassend aus wie angenommen.

Stattdessen lassen sich schon auf der konzeptionellen Ebene einige Gemeinsamkeiten mit dem gegenwärtigen Windows-Phone-7-Flaggschiff, dem Titan, erkennen. Hier wie dort wird die Multimedia-Schiene betont und hier wie dort kommt ein mit 4,7 Zoll sehr großes Display zum Einsatz, dessen bloße Dimension bereits Gegenstand für allerlei kontroverse Diskussionen ist.

HTC Sensation XL
HTC Sensation XL

Und auch die sonstigen äußeren Merkmale lassen eine nahe Verwandtschaft vermuten. Bei einer Abmessung von 132,5 × 70,7 × 9,9 mm und einem Gewicht von knapp 163 Gramm ist das Sensation XL fast genauso groß und schwer wie das Titan, sodass als wichtiges Unterscheidungskriterium fast schon die Farbwahl zu nennen ist: Anders als beim elegant-schwarzen Titan spendiert HTC dem Sensation XL – wohl mit Blick auf eine breite Zielgruppe – einen weißen Anstrich.

Bedingt durch die Ähnlichkeit und den Umstand, dass HTC bei all seinen Geräten in puncto Design einen ähnlichen Ansatz verfolgt, gestaltet sich auch dieses in den Grundzügen ähnlich. Dementsprechend verfügt auch das Sensation XL über leicht abgerundet Ecken, die der bei derlei Display-Größen stets vorhandenen Gefahr des „Ziegelstein-Effekts“ entgegenwirken.

Unterhalb des Displays befindet sich wie gehabt die beleuchtete Android-Softtouch-Knopfreihe; an den Seiten wird der Bildschirm von einem nur 3 Millimeter dicken Rand umrahmt. Oberhalb wurde das obligatorische HTC-Logo, die 1,3-MP-Frontkamera, die Sensoren für das Umgebungslicht und Annäherungen, sowie die gewohnt schmale, lang gezogene Hörmuschel platziert.

Auch die Rückseite gleicht konzeptionell dem Pendant beim Titan. Hier wie dort kommt ein haptisch angenehmer Alu-Body zum Einsatz, der den überwiegenden Teil der Rückseite bildet und sich an den Seiten hoch zieht. Im unteren Bereich wird der Alu-Look durch eine Fläche aus gummiertem Kunststoff abgelöst – eine altbekannte Lösung, die zu Gunsten der Konnektivität geht. Auf der Rückseite findet man neben einem weiteren HTC- und einem dezenten, rot-weißen Beats-Logo auch die zentral im oberen Teil platzierte, leicht abstehende Kamera-Linse samt Doppel-LED-Blitz und den Lautsprecher vor.

Über einen kleinen Knopf an der Unterseite lässt sich wie gewohnt die komplette Abdeckung samt Rahmen entfernen, sodass die gesamte Rückseite blank liegt und Akku sowie SIM-Karte bequem eingelegt werden können.

Unschöne Spaltmaße auf der Rückseite des Sensation XL
Unschöne Spaltmaße auf der Rückseite des Sensation XL

Auch wenn das Sensation XL in dieser Hinsicht extrem dem Titan gleicht: An die Güte des WP-7-Gerätes reicht der Testkandidat hier nicht heran, denn sowohl der Öffnungsmechanismus als auch die Schale und die Schließfunktion wissen beim Titan stärker zu überzeugen. So ist die Schale des Sensation XL dünner und dadurch zwar leichter, wirkt deswegen aber weniger wertig als die des Titan. Zudem bleiben schon bei wenigen Versuchen an der Stirnseite zwischen Schale und dem gummierten Kunststoffpart der Stirn unschöne Spaltmaße zurück – und die Öffnung über den Knopf geht weniger flüssig und zum Teil mit manchem Knirschen von statten. Zwar handelt es sich bei diesen Beobachtungen in der Summe um Kritik auf hohem Niveau, aber dennoch: In dieser Hinsicht hätten wir uns eine etwas bessere Verarbeitung gewünscht, zumal das Titan eindrucksvoll zeigt, dass HTC diese Kompetenz auch im Herbst 2011 längst nicht verlernt hat.

Abgesehen davon kann der Testkandidat in puncto „Design & Verarbeitung“ aber durchaus überzeugen. Während ersteres abseits von Geschmacksfragen wie der Farbgebung keinerlei Grund zur Kritik gibt, wird die ansonsten tadellose Verarbeitung in Teilen von der Ausgestaltung der Schale getrübt.

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