Händler soll 94.000 Windows-CDs illegal verkauft haben

Jirko Alex
63 Kommentare

Microsoft hat Klage gegen den britischen Händler Comet eingereicht, weil dieser nach Meinung des Redmonder Unternehmens illegal über 94.000 Kopien von Windows-Recovery-CDs angefertigt und dann verkauft haben soll. Die bereits angeschlagene Einzelhandelskette will sich energisch verteidigen.

Laut einer Bekanntmachung von Microsofts Anwalt David Finn wird dem zweitgrößten Einzelhändler in Großbritannien, Comet, die Produktion und der Vertrieb gefälschter Windows-Recovery-CDs im großen Stil vorgeworfen. Das Unternehmen soll eigenständig über 94.000 dieser Datenträger in Hampshire gepresst und an seine Kunden verkauft haben. Die CDs sollen dabei als Beilage zu Komplett-Rechnern vertrieben worden sein, welche mit gültiger Windows-Lizenz ausgeliefert, aber ohne eine eigene Recovery-CD verkauft wurden. Microsoft und damit auch Microsofts Hardware-Partner verzichten bereits seit einiger Zeit darauf, Datenträger zur Systemwiederherstellung zusammen mit Komplettrechnern anzubieten und setzen stattdessen auf einen abgetrennten Wiederherstellungsbereich auf einer der Systemfestplatten. Die selbst gepressten Recovery-CDs wurden von Comet gegen eine Gebühr optional an die eigenen Kunden weitergegeben.

Comet sieht in dem eigenen Vorgehen einen Dienst am Kunden und ist fest davon überzeugt, seine Position verteidigen zu können. Noch ist unklar, ob mit der Klage Microsofts Forderungen an Comet verbunden sind. Die Einzelhandelskette, die knapp 250 Filialen in Großbritannien unterhält, gilt ohnehin als finanziell angeschlagen. Sie soll noch in diesem Jahr für den symbolischen Kaufpreis von zwei Pfund an einen Finanzinvestor verkauft werden, der Investitionen in Höhe von 50 Millionen Pfund zugesagt hat.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.