Neue Netzkooperation zwischen Telefonica und Telekom

Mahir Kulalic
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Wie die Telefónica bekannt gab, wird das Tochterunternehmen O2 „in Zukunft“ Teile des Mobilfunknetzes der Deutschen Telekom nutzen. Eine laut eigener Aussage langfristige Vereinbarung soll dies ermöglichen, der Anbieter verspricht sich davon schnelleres mobiles Internet.

In den nächsten Jahren sollen rund 2.000 Mobilfunk-Aggregrationspunkte von der Telekom über Glasfaser angebunden werden, wodurch das Mobilfunknetz von O2 von schnelleren Download-Raten bei größeren Kapazitäten profitieren soll. Die ersten gemieteten Leitungen soll die Telefónica bereits im zweiten Quartal 2012 an ihr deutsches Kernnetz anbinden. Diese Mobilfunkstandorte sollen für den Zuschuss an Geschwindigkeit bei den Übertragungsraten sorgen. Dadurch soll auch in den kommenden Jahren die Download-Geschwindigkeit für das UMTS- und LTE-Netz erhöht werden.

René Schuster, CEO der deutschen Telefónica-Tochter O2, kommentierte die Kooperation erwartungsgemäß erfreut: „Die Vereinbarung mit der Telekom gibt uns die Möglichkeit kosteneffizient, schnell und flexibel im rasant wachsenden Markt für Mobilfunkdaten zu agieren.“ Telekom-Vorstand für Deutschland, Niek Jan van Damme, erklärte, dass die Telekom dazu bereit sei, mit anderen Netzbetreibern zusammenzuarbeiten. Dies sei aus Sicht des Vorstands auch notwendig, „um beim Breitbandausbau Synergien nutzen zu können“.

Die Daten der UMTS- und LTE-Standorte sollen, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, schrittweise in die Infrastruktur der Telekom übergeben werden. Von dort aus gelangen die Daten anschließend in das Kernnetz von O2. Noch vor rund eineinhalb Monaten nutzte die Telekom die Netzprobleme von O2 als Bestandteil der Werbung für das eigene, besser ausgebaute Netz. Dies scheint die Konzerne nicht an dieser Zusammenarbeit gehindert zu haben.