Blizzard streitet mit Valve über „DOTA“

Jirko Alex
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Blizzard hat nach langer und stiller Zurkenntnisnahme nun doch beschlossen, gegen Valve und den Versuch des Half-Life-Entwicklers vorzugehen, die Marke „DOTA“ als Trademark registrieren zu lassen. Damit reagiert der Publisher auf die bereits seit 2010 bekannte Entwicklung des Titels „Dota 2“ von Valve.

Blizzard veröffentlichte bereits im Jahr 2002 das bekannte Strategiespiel „Warcraft III“, für das die heute sehr bekannte Map „Defense of the Ancients“ (DOTA) erstmals 2003 in verschiedenen Versionen erschien. Obwohl die Map nicht als erstes und in der Folge auch nicht ausschließlich für Warcraft III erstellt wurde, ist der Erfolg von „DOTA“ eng mit dem Strategiespiel verknüpft. Nicht zuletzt Blizzard selbst förderte diesen Erfolg etwa durch die Einführung von „DOTA“ als Turnierspiel auf der ersten BlizzCon im Jahr 2005. Die Map eröffnete in der Folge ein eigenes Genre, in das sich heute auch Spiele wie „League of Legends“, „Demigod“ oder „Heroes of Newerth“ einordnen lassen, die teils sehr erfolgreich sind.

Seit 2010 ist bekannt, dass auch Valve an einer eigenen Umsetzung des Prinzips arbeitet und den Titel „DOTA 2“ nennen will. Als Schützenhilfe dafür hat man sich unter anderem „Icefrog“ geholt, den Entwickler, der seit 2005 die bekannteste DOTA-Map „DotA Allstars“ entwickelte. Auch Blizzard arbeitet an einem eigenen Stand-alone-Spiel, das bisher aber weniger Aufmerksamkeit erfuhr als Valves Entwicklung oder einige der bereits verfügbaren DotA-Klone.

Vermutlich auch deshalb legte der Publisher Protest beim Trial and Appeal Board des US-amerikanischen Trademark- und Patentamtes ein. So soll verhindert werden, dass Valve den Begriff „DOTA“ sowie damit verknüpfte Schreibweisen und Ausschreibungen („Defense of the Ancients“, „DotA“, „Dota“) als Trademark registrieren kann, was der Half-Life-Entwickler seit einiger Zeit versucht. In der Begründung seitens Blizzard heißt es unter anderem, dass sich der Warcraft-Entwickler seit sieben Jahren für die Marke engagiert und damit eher mit ihr verknüpft sei als Valve. Der Half-Life-Entwickler habe im Gegensatz dazu bis heute kein Produkt herausgebracht, das mit „DOTA“ in Verbindung stehe und wolle damit nur von einem von Blizzard und Blizzard-Fans entwickelten Goodwill profitieren.