Wikileaks veröffentlicht E-Mails von US-Sicherheitsfirma

Andreas Frischholz
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Wikileaks hat sich unter dem Titel „The Global Intelligence Files“ mit einem Leak von fünf Millionen E-Mails der US-Sicherheitsfirma Stratfor zurückgemeldet. Damit setzt die Whistlerblower-Plattform die Kampagne gegen private Geheimdienst- und Sicherheitsfirmen fort, die im letzten Jahr gestartet wurde.

Stratfor lässt sich grob als privatwirtschaftlicher Geheimdienst-Newsletter für geopolitische Analysen beschreiben, der kostenpflichtige Dossiers im nachrichtendienstlichen Stil für Behörden, Unternehmen und Privatpersonen publiziert. Für die Recherchen soll das Unternehmen allerdings auch Methoden von Geheimdiensten eingesetzt haben, etwa Bestechung, Unterwanderung von Behörden und das Ausüben von Druck auf Informanten, um an Informationen zu gelangen. Aufgrund dieser Arbeitsweise wurde Stratfor bereits 2010 als „Schatten-CIA“ bezeichnet, soll bislang allerdings ohne Kontrollinstanz auf Seiten der Behörden agieren.

Die E-Mails, die aus dem Zeitraum vom Juli 2004 bis zum November 2011 stammen, sollen nun Aufschluss über die Arbeitsweise des Dienstes geben. Erbeutet wurden die Daten im Rahmen des Anonymous-Hacks im Dezember, als das Hacker-Kollektiv bereits unter anderem Nutzerdaten, Kreditkartennummern und Adressen von Stratfor-Kunden veröffentlicht hatte. Seitens Stratfor will man die Inhalte der E-Mails nicht kommentieren, verurteilt aber die Veröffentlichung.

Für eine breite Publikation arbeitet Wikileaks erneut mit Vertretern der klassischen Medien zusammen, in Deutschland mit dem NDR. Die E-Mails sollen nun nach und nach auf der entsprechenden Webseite von Wikileaks veröffentlicht werden. In 4.000 E-Mails soll auch das Vorgehen der US-Behörden gegen Wikileaks und Julian Assange thematisiert werden.

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