FBI inhaftiert Hacker von LulzSec und Anonymous

Andreas Frischholz
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Das FBI hat fünf Personen festgenommen, die im Zusammenhang mit Angriffen des Hackerkollektivs „Lulz Security“ stehen. Ermöglicht wurde der Zugriff offenbar durch den populären Hacker und LulzSec-Chef „Sabu“, der über mehrere Monate hinweg Informationen an die Ermittlungsbehörden weitergereicht haben soll.

LulzSec erlangte im vergangenen Jahr vor allem durch die Hacks gegen Sony Bekanntheit. Anfangs war das Hackerkollektiv nur für 50 Tage aktiv, in denen es zahlreiche Webseiten attackierte, darunter Behörden wie CIA und US-Senat, Spieleentwickler wie Bethesda Softworks, Epic Games und weitere Unternehmen. Nach kurzer Pause meldete sich das Kollektiv jedoch mit dem „The Sun“-Hack zurück. Die nun festgenommenen Mitglieder stammen aus den USA, Irland und Großbritannien.

Der Hacker „Sabu“, der zusätzlich noch bei den Gruppierungen Anonymous und Internet Feds aktiv gewesen sein soll, wurde schon Mitte 2011 enttarnt und vom FBI heimlich verhaftet. Nach einer Konfrontation mit der Anklage kooperierte er mit den Ermittlungsbehörden – nach Informationen von Fox News auch wegen seinen zwei Kindern. Für die zwölf von ihm gestandenen Taten sieht das FBI eine Höchststrafe von rund 124 Jahren vor, während die übrigen Inhaftierten mit Strafen von fünf bis zehn Jahren rechnen müssen.

Einer der Inhaftierten war nach FBI-Angaben auch bei dem Angriff auf den US-Sicherheitsdienst Stratfor im Dezember beteiligt, der dem Kollektiv AntiSec angerechnet wird. Die erbeuteten Kundendaten veröffentlichten die Hacker noch selber, Millionen interner E-Mails von Stratfor gelangten zu Wikileaks und werden nun nach und nach von der Whistleblowing-Plattform veröffentlicht.