Foxconn kauft sich ins Display-Geschäft von Sharp ein

Frank Hüber
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Nachdem Foxconn in der Vergangenheit mit vielen Negativschlagzeilen über die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten in China auffiel und zuletzt mit einer Lohnerhöhung wieder positivere Nachrichten zu vermelden hatte, steigt man nun in das Display-Geschäft von Sharp ein, um die eigene Position zu stärken.

Laut Sharp erwirbt der Auftragsfertiger Anteile im Wert von 66,5 Milliarden Yen (rund 600 Mio. Euro), was rund 121,65 Millionen Aktien und einem Anteil von zehn Prozent entspricht. Gleichzeitig übernimmt Foxconn rund 50 Prozent der Produktion von Sharps Fabrik in Sakai, wodurch man dort mit 46,5 Prozent denselben Anteil an der Fabrik hält wie Sharp selbst. Sieben Prozent der Fabrik gehören Sony. Branchenkenner vermuten, dass Apple bei diesem Geschäft die Fäden gezogen haben könnte, da das Unternehmen zuletzt selbst in die Display-Produktion bei Sharp investiert hatte, um ein Gegengewicht zu Samsung zu schaffen und die Fertigung der Displays für iPhone und iPad sicherzustellen. Nach letzten Informationen soll Sharp es nämlich trotz dieser Investitionen nicht geschafft haben, die notwendigen Displays für das neue iPad rechtzeitig zu fertigen. Foxconn als Hersteller eben dieser Geräte im Auftrag von Apple fügt sich gut ins Gesamtbild ein.

Apple könnte die Abhängigkeiten von Samsung bei der Produktion eigener Produkte so weiter reduzieren, da das südkoreanische Unternehmen nicht nur wichtiger Zulieferer, sondern auch ein starker Konkurrent von Apple ist. Beide Unternehmen befinden sich seit Monaten in immer neuen Patentstreitigkeiten.