Weiterhin rückläufiger Absatz von Desktop-PCs in Industriestaaten

Patrick Bellmer
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Der Negativtrend bei Desktop-Systemen wird weiterhin anhalten. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von IDC in ihrer aktuellen Studie zur Entwicklung des PC-Marktes bis zum Jahr 2016. Einzig in Entwicklungsländern sollen die stationären Rechner in den kommenden Jahren verstärkt abgesetzt werden.

In den Industrienationen sollen nach 52,8 Millionen im vergangen in diesem Jahr nur noch 51,6 Millionen Desktop-PCs ausgeliefert werden – ein Rückgang um gut zwei Prozent. Bis 2016 soll das Minus im Vergleich zu 2011 allerdings schon fast acht Prozent betragen, laut IDC werden es dann nur noch 48,8 Millionen Systeme sein. Ein minimales Plus soll es allerdings 2013 geben: Dann sollen die Hersteller von der Nachfrage nach Windows-8-Rechnern profitieren.

Entwicklung des PC-Absätze in Mio. Stück (Prognose)
2011 2012 2013 2014 2015 2016 Veränderung 2011 – 2016
Industrienationen (Mature Markets)
Stationäre PCs 52,8 51,6 51,7 50,7 50,2 48,8 -7,6%
Mobile PCs 99,4 104,1 116,2 128,2 139,0 146,6 47,5%
Gesamt 152,1 155,7 167,8 178,9 189,1 195,4 28,5%
Entwicklungs- und Schwellenländerländer (Emerging Markets)
Stationäre PCs 91,2 93,0 98,2 102,5 105,4 108,2 18,6%
Mobile PCs 110,0 122,3 140,4 164,2 189,2 214,7 95,2%
Gesamt 201,2 215,4 238,6 266,7 294,5 322,9 60,5%
Weltweit
Stationäre PCs 144,0 144,6 149,9 153,2 155,6 157,0 8,6%
Mobile PCs 209,4 226,4 256,6 292,4 328,2 361,3 72,5%
Gesamt 353,3 371,1 406,4 445,6 483,6 518,3 46,7%

Das neue Betriebssystem soll dann auch spürbaren Einfluss auf die Entwicklung bei mobilen PCs haben, unter anderem durch eine steigende Nachfrage nach Tablets mit der kommenden Windows-Version. Nach 99,4 Millionen Notebooks und anderen nicht-stationären PCs im letzten Jahr, sollen es aktuell 104,1 Millionen werden, 2013 dann 116,2 Millionen. Bis 2016 werden dann auf jeden ausgelieferten Desktop-Rechner drei Mobil-PCs kommen – derzeit ist das Verhältnis etwa 1:2.

Beim gesamten PC-Markt in den Industriestaaten geht IDC in diesem Jahr von einem Wachstum von etwa 2,3 Prozent aus – dies würde am Ende 155,7 Millionen Geräte bedeuten. Für 2013 sehen die Marktforscher dann ein Plus von fast acht Prozent auf 167,8 Millionen.

Weltweit betrachtet soll der Desktop-Markt aber weiterhin wachsen, wenn auch deutlich langsamer als der gesamte PC-Markt. Für 2012 geht man von 371,1 Millionen Rechnern aus, ein Plus von fünf Prozent. Auch global soll Windows 8 erst 2013 deutliche Auswirkungen haben, das Wachstum wird auf fast zehn Prozent gegenüber 2012 geschätzt.

Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des PC-Markts sollen nach Ansicht von IDC Microsoft und Intel inne haben. Denn die sogenannte Wintel-Plattform steht 2012 und 2013 vor der Herausforderung, mit Windows 8 und neue Prozessoren die Erwartungen der Nutzer auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Geräten zu erfüllen. Insbesondere bei Tablets müsse man mit Rückschlägen rechnen.