Intel Ivy Bridge im Notebook: Neue CPU trifft neue GeForce GTX 670M

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Patrick Bellmer
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Ivy Bridge vs. Sandy Bridge

Wie eingangs erwähnt, ist die Anzahl der gravierenden Neuerungen bei Ivy Bridge gegenüber dem Vorgänger überschaubar. Interessant sind hier vor allem die Verkleinerung der Strukturbreite auf 22 Nanometer sowie die Überarbeitung der integrierten Grafikeinheit. Während Intel mit der neuen Fertigungstechnologie den Verbrauch weiter senken respektive die Effizienz erhöhen will, soll die HD 4000 mehr Druck auf dedizierte Grafikchips des Einsteiger- und Mittelklassesegments ausüben. Die in Sandy-Bridge-Prozessoren integrierte HD 3000 konnte abseits von Office-Anwendungen nur wenig überzeugen, aktuelle Titel waren und sind selbst bei mittleren Details meist unspielbar. Um die Tests mit beiden Prozessoren auf einer ansonsten identischen Plattform durchführen zu können, haben wir das Notebook auseinander genommen und lediglich den Prozessor getauscht.

CPU

Für unseren ersten Ivy-Bridge-Test stand uns den verfügbaren Informationen zufolge das Quad-Core-Modell i7-3820QM zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eines der zum Start Ende April zur Verfügung stehenden Topmodelle – Intel wird Gerüchten zufolge Anfangs lediglich Quad-Core-Modelle ausliefern. Anhand der Eckdaten wird die doch enge Verwandtschaft zwischen Sandy Bridge und Ivy Bridge deutlich. Wie die Vergleichs-CPU i7-2960XM verfügt auch der i7-3820QM über insgesamt vier CPU Kerne, die in der Regel mit 2,7 Gigahertz getaktet sind. Mittels Turbo sind in der Spitze 3,7 Gigahertz möglich, was nach wie vor vor allem bei nicht auf den Betrieb auf Mehrkernprozessoren hin optimierten Programmen ein großer Vorteil ist.

Intel i7-3820QM

Dank Hyper-Threading können – ein kompatibles Betriebssystem vorausgesetzt – bis zu acht Threads gleichzeitig ausgeführt werden. Stark vereinfacht dargestellt stehen so acht Kerne zur Verfügung. Parallelen gibt es auch bei den sonstigen Funktionen. Sowohl VT-d, VT-x, AES-NI als auch Intel My WiFi, Intel Anti-Theft und vPro stehen bereit. Auch hier gilt: Unterstützt eine Anwendung die entsprechende Erweiterung, steigt die Leistung teils deutlich an respektive stehen zusätzliche Optionen bereit. Einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Prozessoren gibt es bei der maximalen Gesamtverlustleistung: Während der i7-2960XM hier von Intel mit 55 Watt spezifiziert wird, gibt sich das neue Modell „sparsamer“. Hier soll die Thermal Design Power mit 45 Watt geringer ausfallen.

Schon vor den ersten Tests ist deshalb klar, dass mit einer Leistungsexplosion im Vergleich zu gleichartigen Vorgängern nicht zu rechnen ist. Dafür sind die Unterschiede in der Architektur zu gering. Allerdings entspräche dies auch nicht Intels Tick-Tock-Prinzip, erst mit der vermutlich im kommenden Jahre erscheinenden „Haswell“-Generation dürfte die Performance im Fokus stehen.

Performance-Vergleich 3DMark

Allerdings, und dies bestätigen alle von uns durchgeführten Benchmarks, ist ein gewisses Plus durchaus vorhanden. Dieses ist auf die Detailverbesserungen der Architektur zurückzuführen, wozu unter anderem der erstmalige Einsatz der sogenannten Tri-Gate-Transistoren gehört. Diese „3D-Transistoren“ haben im Vergleich zu ihren „2D“-Pendants eine höhere Leistung, gleichzeitig fallen sie kompakter aus. Möglich ist zudem eine Verminderung der Leistungsaufnahme, was den gesamten Prozessor sparsamer macht (Stichwort Leckströme bei hohen Temperaturen).

Lüfter & Heatpipes
Lüfter & Heatpipes

In der Praxis machen sich all diese Veränderungen je nach Anwendung ein Leistungsplus von bis zu 13 Prozent aus. Im Cinebench 11.5 schlägt sich ein einzelner Kern mit einer Wertung von 1,53 zu 1,47 vier Prozent besser. Andere Quad-Core-Modelle wie der i7-2720QM oder der i7-2630QM kommen hier auf 1,25 und 1,14 Punkte und somit 22 und 34 Prozent weniger. Die Taktraten liegen dabei 500 und 700 Megahertz niedriger, die Level-3-Caches fallen mit sechs und zwei Megabyte kleiner aus. Deutliche Worte spricht auch der X264 HD Benchmark, bei dem das Ivy-Bridge-Testmodell sein taktgleiches Sandy-Bridge-Gegenstück um elf und 13 Prozent übertrifft.

Leistungsplus des i7-3820QM im Vergleich
i7-2630QM i7-2720QM i7-2960XM
3DMark Vantage – CPU-Score (Entry) 21% n/a 10%
3DMark 7 – Physik-Score (Entry) 57% n/a 9%
Cinebench 11.5 – 1-CPU 34% 22% 4%
Cinebench 11.5 – X-CPU 50% 32% 10%
Truecrypt 7.0a – AES 663%* 8% 4%
x264 HD Benchmark 4.0 – Test 1 n/a n/a 13%
x264 HD Benchmark 4.0 – Test 2 n/a n/a 11%
*: Testgerät unterstützte Funktion nicht

Auch in den beiden verwendeten Versionen des PCMark – Vantage und 7 – hat der Neuling die Nase vorn. Bei Verwendung der dedizierten GPU beträgt der Unterschied sieben und acht Prozent. Allerdings ist im PCMark 7 bei Nutzung der integrierten GPU kein Vorteil zu erkennen, im Gegenteil: Der Rückstand auf den i-2960XM beträgt hier vier Prozent und ist so vermutlich nicht als „Messtolerenz“ zu bezeichnen oder auf die verwendeten Treiber zurückzuführen.

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