Acer Aspire Timeline Ultra M3 im Test: Das leistet Nvidias GT 640M

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Patrick Bellmer
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Leistung

Das zweite Quartal 2012 steht aus Hardware-Sicht ganz im Zeichen des Generationswechsels bei Intel und Nvidia. Während der weltgrößte Halbleiterhersteller bei den neuen CPUs der Ivy-Bridge-Familie mit der Markteinführung noch einige Tage wartet, sind die dazugehörigen Chipsätze der 7x-Reihe bereits verfügbar. Gleiches gilt auch für Kepler. Hinter diesem Namen verbergen sich die neuen GeForce-GPUs, mit denen Nvidia ins 28-Nanometer-Zeitalter startet.

Acer gehört dabei zu den ersten Notebook-Herstellern, die den neuen Grafikchip verbauen. Im Aspire Timeline Ultra M3 handelt es sich dabei um das Modell GeForce GT 640M, welches auf dem GK107 basiert. Dieser gilt als Nachfolger des GF106, der unter anderem in der GeForce GT 460M und der GeForce GT 555M zum Einsatz kommt und unterstützt DirectX 11.1, OpenGL 4.2 sowie Shader 5.0. Zu den wesentlichen Eckdaten gehören 384 Unified Shader (CUDA Cores), ein PCIe-3.0-Interface mit 16 Leitungen sowie eine 128 Bit breite Speicheranbindung. Getaktet wird die GPU mit 625 Megahertz, einen abweichenden Takt für die Shader-Einheiten gibt es nicht mehr.

Nvidia GeForce GT 640M
Nvidia GeForce GT 640M

Ausgestattet werden kann die GT 640M wahlweise mit maximal einem Gigabyte DDR3- oder GDDR5-Speicher, die maximale Bandbreite beträgt dann 28,8 respektive 64,0 Gigabyte pro Sekunde. Das sogenannte Featureset unterstützt die Ansteuerung von insgesamt vier Displays mit einer maximalen Auflösung von jeweils 3840 × 2160 Pixeln über digitale und 2048 × 1536 Pixeln über analoge Schnittstellen. Darüber hinaus ist die GPU 3D-Vision-tauglich und kann dank des PureVideo-Prozessors VP5 zahlreiche Formate – darunter MPEG-1 bis MPEG-4 und H.264 – dekodieren und damit Rechenlast von der CPU auf die GPU umleiten.

Bereits von früheren Nvidia-Grafiklösungen her bekannt ist die sogenannte Optimus-Technik. Diese ermöglicht das lastabhängige Umschalten zwischen integrierter und dedizierter GPU, um bei geringer Auslastung energiesparsamer Arbeiten zu können. Wie bislang kann der Wechsel automatisch, semi-manuell und manuell erfolgen. Letzteres erfordert bei Programmen, die zum Starten Administratorrechte benötigen, noch immer das Deaktivieren der Benachrichtigungen der Benutzerkontensteuerung.

Nvidia GeForce 6xxM: Performance-Einstufung
Nvidia GeForce 6xxM: Performance-Einstufung

In Summe liefert die GeForce GT 640M etwa 40 bis 50 Prozent mehr Leistung als die GT 540M sowie etwa 70 Prozent mehr als eine GT 525M. Dabei liegt die Thermal Design Power mit circa 25 Watt gerade einmal auf dem Niveau der letztgenannten Low-Budget-GPU. Abzuwarten bleibt, in welchem Maße die zahlreichen Notebook-Hersteller den aktuell kleinsten Kepler-Mobilchip verwenden werden. Angesichts Acers Preisgestaltung beim Timelinie Ultra M3 dürfte der Preis für die neue GPU zwischen 40 und 60 Euro liegen, womit sie eine höherer Verbreitung als ihre Vorgänger erreichen könnte.

Im Vergleich zur dedizierten GPU muss man bei der CPU nicht viele Worte verlieren. Der im Testgeräte verbaute i5-2467M findet derzeit in fast allen Ultrabooks Verwendung. Seine zwei Kerne werden in der Regel mit 1,6 Gigahertz getaktet, bei einem Kern kann jedoch auf bis zu 2,3 Gigahertz erhöht werden. Zu den weiteren Eckdaten gehören die Unterstützung von Hyper-Threading, VT-x und AES-NI sowie eine TDP von 17 Watt. Die verbaute GPU vom Typ Intel HD 3000 ist bedeutend leistungsschwächer als die GeForce GT 640M und ist lediglich zu DirectX 10.1 kompatibel. Grund für die Leistungsschwäche sind neben den lediglich zwölf Execution Units vor allem der fehlende eigene Speicher sowie die GPU-Taktrate von nur 350 Megahertz. Einzig bei ausreichendem thermischen Budget kann dieser auf bis zu 1.200 Megahertz angehoben werden. Dies geschieht allerdings nur in Ausnahmefällen.

Acer Timeline Ultra M3: RAM, HDD und SSD
Acer Timeline Ultra M3: RAM, HDD und SSD

Gegenüber dem Vorgänger halten sich die Neuerungen beim verwendeten HM77-Chipsatz (Panther Point) in engen Grenzen. Wichtig ist hier einzig die native Unterstützung von USB 3.0, möglich sind hier bis zu vier entsprechende Schnittstellen. Auf die Unterstützung von PCIe 3.0 muss man anders als bei den Desktop-Varianten der Series-7-Chipsätze verzichten.

Performance-Vergleich 3DMark

Inwiefern es sinnvoll ist, eine eher leistungsschwache CPU mit einer relativ leistungsstarken GPU in einem Gerät zu verbinden, kann und soll an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Beim Blick auf die Benchmark-Resultate wird aber deutlich, dass das Gespann in vielen Bereichen über eine ausreichende Performance verfügt. Einzig bei anspruchsvollen Titeln muss man mit mittleren Details vorlieb nehmen, um eine ausreichend hohe Bildwiederholrate zu erreichen.

Gerade in Produktivszenarios zeigt sich dann aber, dass reine CPU- und GPU-Leistung nicht alles ist. Hier profitiert man oftmals von schnellen Massenspeichern, wie sie im M3 zumindest in dieser Konfiguration nicht zum Einsatz kommen. Acer setzt hier auf eine traditionelle HDD mit einer Kapazität von 500 Gigabyte, die mit maximal 5.400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Dabei werden Übertragungsraten von bis zu rund 100 (lesen) respektive 90 (schreiben) Megabyte pro Sekunde erzielt. Dass sich das Notebook insbesondere beim Booten von Windows schneller anfühlt, liegt an der zusätzlich verbauten 20-Gigabyte-SSD von Toshiba, die als reiner Festplatten-Cache fungiert. Auf Wunsch kann diese ebenso wie der Arbeitsspeicher getauscht werden. Letzterer ist vier Gigabyte groß, wovon die Hälfte allerdings fest auf dem Mainboard verlötet ist.

Crystal Disk Mark

Neben der dedizierten GPU entspricht auch das Verbauen eines optischen Laufwerks nicht den Ultrabook-Gepflogenheiten. Eingesetzt wird hier ein als Standardlaufwerk zu bezeichnender DVD-Brenner, der alle üblichen CD- und DVD-Formate einschließlich DVD-RAM lesen und beschreiben kann. Bei maximaler Umdrehungsgeschwindigkeit stört das Laufwerk mit einer hohen Frequenz, die es gefühlt lauter als die ermittelten 46 Dezibel wirken lässt.

Acer Timeline Ultra M3: Anschlüsse hinten
Acer Timeline Ultra M3: Anschlüsse hinten

Bei den Schnittstellen hat sich Acer dann jedoch wieder an Ultrabooks orientiert, anders lässt sich die Anzahl der Ein- und Ausgänge nur schwer erklären. Denn neben insgesamt drei USB-Ports (einmal USB 3.0), einem HDMI-Ausgang, einer Ethernet-Schnittstelle und einem kombinierten Audio-Ein- und -Ausgang findet man keine weiteren drahtgebundenen Möglichkeiten Zubehör einzubinden. Drahtlos ist dies per WLAN (nur im 2,4-Gigahertz-Band) und per Bluetooth 4.0 möglich. MMC- und SD-Speicherkarten finden im Kartenleser einen Platz.

Komplettiert wird die Ausstattung von einer etwas enttäuschenden Webcam mit 1,3 Megapixeln sowie einem Satz Stereo-Lautsprechern. Diese sind bestenfalls als unauffällig zu bewerten. Acer wirbt hier zwar mit dem Dolby-Home-Theater-Logo, als gut ist die Audio-Qualität aber nicht zu bezeichnen. Dafür fehlt es schlicht an tiefen Frequenzen.

Acer Timeline Ultra M3 unter Last
Acer Timeline Ultra M3 unter Last

Viel Leistung erfordert viel Energie – oder auch nicht. Im Akkutest zeigt sich, dass Nvidias GT 640M relativ sparsam ist. Unter Volllast (Battery Eater Classic Test) erreicht das Timeline Ultra M3 eine Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden, bei Verwendung der CPU-Grafik sind es gut drei Stunden. Ähnlich knapp fallen die Resultate im Powermark aus. Im leistungsfordernden Entertainment-Szenario liegt die Intel HD 3000 mit 163 Minuten knapp vor der GT 640M (151 Minuten). Bei geringer Last konnte das Notebook abseits der Steckdose knapp fünf Stunden betrieben werden, im Vergleich zur Konkurrenz ein leicht unterdurchschnittlicher Wert.

Besser sieht es da bei der Lärm- und Temperaturentwicklung aus. Im Leerlauf ist das Timeline Ultra M3 fast lautlos, der Lüfter startet nur selten. Unter voller Last arbeitet er dann mit 46 Dezibel recht laut, angesichts der tiefen Frequenz ist die Lautstärke subjektiv aber leiser. Dabei bleibt das Gehäuse aber recht kühl, in der Spitze an der Oberseite auf gut 33, an der Unterseite auf knapp 35 Grad Celsius.