Rasurbo Vort-X U3 im Test: Gehäuseschnäppchen für 35 Euro

 2/9
Sven Scharpe
60 Kommentare

Ausstattung außen

Wie allgemein üblich besteht bei besonders günstigen Gehäusen die Front komplett aus Plastik. Auch das Vort-X macht hier keine Ausnahme. Beim größten Teil des Materials handelt es sich um hochglänzenden Kunststoff, der gemäß seiner Natur gnadenlos jedes Stäubchen anzieht und jeden Fingerabdruck sichtbar werden lässt. Im unteren Bereich des Gehäuses befindet sich ein Lufteinlass für einen bereits ab Werk installierten 120-mm-Lüfter. Direkt darüber sind gleich zwei externe 3,5"-Schächte untergebracht, mittlerweile ist das leider schon fast so etwas wie eine Rarität geworden. Die beiden Blenden bestehen ebenso aus Meshgitter wie die größeren Abdeckungen der 5,25"-Einbauplätze. Sehr löblich und in dieser Preisklasse leider keine Selbstverständlichkeit, alle aus Meshgitter gefertigten Teile an der Front verfügen über einen Staubfilter!

An der Oberseite finden die Frontanschlüsse ihren Platz und sind dann direkt auch für die nächste Überraschung gut. Gleich zwei USB-3.0-Anschlüsse stehen auch deutlich teureren Gehäusen gut zu Gesicht. Die beiden 3,5-Millimeter-Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon runden die Ausstattung ab. Zu beiden Seiten des Frontpanels hat Rasurbo die beiden Taster für Power und Reset platziert. Die Größe der beiden Knöpfe ist dabei angenehm groß ausgefallen und auch der knackige Druckpunkt weiß durchaus zu gefallen. Auch beim Vort-X lässt sich die komplette Front in einem Stück abnehmen. Das ist dann auch der Punkt, an dem man gerade bei besonders günstigeren Gehäusen auch mal ein wahres Horrorszenario vorfinden kann. Da wird dann gerne mal an nötigen Schrauben gespart und dafür kiloweise Heißkleber verwendet. Doch beim Rasurbo Vort-X muss sich niemand gruseln, alle Teile sind sauber verschraubt, das gilt auch für das Frontpanel.

An der rechten Seitenwand hat der Hersteller zwei kleine dreieckige Gitter integriert, Platz für zusätzliche Lüfter ist aber nicht vorhanden. Ganz anders sieht es da beim linken Gegenstück aus. An dem großen vertikalen Gitter können optional zwei 120-mm-Lüfter oder alternativ drei 80-mm-Modelle angebracht werden. Zusätzlich gibt es an beiden Seiten noch eine Griffmulde, die das Abnehmen der Seitenteile erleichtern soll. Leider sind diese Mulden etwas zu flach ausgefallen, um eine echte Hilfe darstellen zu können. Fixiert werden die beiden Seitenwände jeweils mit zwei Rändelschrauben.

Wenig bis überhaupt nichts gibt es dagegen an Deckel und Boden zu sehen. Hier verzichtet der Hersteller auf zusätzliche Einbauplätze für Lüfter, die Oberseite des Vort-X präsentiert sich dann auch als eine einfache glatte Fläche. Auch am Boden gibt es außer den Standfüßen nichts Erwähnenswertes zu sehen. Die erwähnten Füße bestehen aus Hartplastik und besitzen keinerlei entkoppelnde Auflage aus Gummi. Da es am Boden keine Öffnung gibt, könnte man davon ausgehen, dass das Netzteil unterhalb des Deckels montiert werden muss, ein Blick auf das Heck bestätigt diese Annahme. Hier kann dann noch ein optionaler 120-mm-Lüfter eingebaut werden, mehr gibt es eigentlich auch nicht zu sehen.

Die Verarbeitung des Rasurbo Vort-X ist auch für ein solch günstiges Modell nicht besonders herausragend. Beim Anblick der Spaltmaße können einem an manchen Stellen wirklich die Tränen kommen. So schließt beispielsweise das rechte Seitenteil am hinteren oberen Rand nicht bündig, es bleibt ein mehr als ein Millimeter breiter Spalt. Immerhin wurde die Lackierung sauber aufgetragen, in diesem Preissegement ist das noch immer keine Selbstverständlichkeit. Die Haptik leidet natürlich unter dem Umstand, dass die Fertigungskosten möglichst niedrig gehalten werden sollen. So ist der eingesetzte Kunststoff dann auch nicht unbedingt als Fingerschmeichler zu bezeichnen, sondern lediglich zweckmäßig ausgefallen. Auch die Materialstärke des Blechs offenbart schnell, dass wir es hier mit einem günstigen Vertreter aus der Gattung Midi-Tower zu tun haben.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!