Verdachtsmomente auf Insiderhandel bei JoWood

Maximilian Schlafer
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Wie das Austria-Presse-Agentur-OTS auf seinem Webauftritt unter Bezugnahme auf das österreichische Fachmagazin Profil vermeldet, soll sich der schon seit längerem im Raume stehende Verdacht auf Insiderhandel bei dem ehemaligen österreichischen Spiele-Publisher JoWood erhärtet haben.

Dabei bezieht sich das Magazin auf einen umfassenden Bericht der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA), den diese im Februar dieses Jahres an die „Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption“ übermittelt hatte. Die Vorwürfe sollen sich dabei gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens richten, dessen Fondsmanagementgesellschaft JoWood-Aktien in einem größeren Umfang gehalten haben soll.

Wenige Tage nachdem im Oktober 2010 eine wichtige Aufsichtsratsitzung stattgefunden hatte, bei der ein Wirtschaftsprüfer dem Unternehmen keine positive Fortbestehensprognose mehr bis zur nächsten Hauptversammlung im November 2010 attestieren konnte, warf besagte Gesellschaft ihre JoWood-Papiere mit einem Schlag auf den Markt. Die Aussage des Wirtschaftsprüfers ist dabei durch ein Aufsichtsratsprotokoll belegt. Der betreffende ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende bestreitet diese Vorwürfe. Aus rechtlichen Gründen ist anzumerken, dass für ihn die Vermutung der Unschuld gilt, sofern sich in einem allfälligem Gerichtsverfahren nichts gegenteiliges herausstellt.

Zu Beginn des Jahres 2011 musste JoWood Insolvenz anmelden. Ein darauf folgender Sanierungsversuch scheiterte, jedoch fand sich dann Mitte 2011 dennoch ein schwedischer Käufer für das Unternehmen.