Asus K75D im Test: Das leistet AMDs A8-4500M mit HD 7670M

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Volker Rißka (+1)
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Grafik

Bei der Grafikeinheit vertraut „Trinity“ auf die „Northern Island“-Generation, während der Vorgänger auf der „Evergreen“-Generation rund um die HD 5000 basierte. Vereinfacht ausgedrückt wird also eine HD 6000 integriert, doch es gibt noch einen Haken. Denn die in den „Trinity“ verbauten Shader basieren auf der VLIW4-Technik, die nur in der AMD Radeon HD 6900 zum Einsatz kommt, während bei allen anderen Lösungen VLIW5 genutzt wird. Die Grafikeinheit in „Trinity“ ist deshalb nicht mit bisherigen diskreten Lösungen vergleichbar, da die bis zu 384 Shader effizienter arbeiten als beispielsweise eine ähnliche Anzahl VLIW5-Shader, wie sie die HD 6500/6600-Serie nutzt. Die genauen Unterschiede zwischen VLIW4 und VLIW5 zeigt unser Technik-Teil zum damaligen Grafik-Flaggschiff von AMD.

Unterm Strich kommt die Anpassung der Shader von maximal 400 bei „Llano“ zu maximal 384 bei „Trinity“ nur auf dem Papier einer Absenkung gleich. Denn nicht nur die effizienteren Shader werden vom Neuling genutzt, auch werden diese im Gesamtpaket in der Regel deutlich höher takten und in optimalen Fällen auf einen Turbo-Modus zurückgreifen können. Am Ende sollen deshalb gerade in diesem Segment deutlich Vorteile entstehen.

VCE in „Trinity“
VCE in „Trinity“

Jedoch hat AMD den UVD 3.0 sowie die „Video Codec Engine“, kurz VCE, die eigentlich exklusive Features der Radeon-HD-7000-Serie sind, in „Trinity“ integriert. Im Gegensatz zum UVD 2 auf „Llano“ kann der UVD 3 zusätzlich den MPEG-4/DivX-Codec sowie den Multi-View-Codec (MVC) beschleunigen und zwei HD-Streams gleichzeitig berechnen.

Interessanter ist die „Video Codec Engine“, kurz VCE. Dabei handelt es sich um einen eigenständigen Video-Hardwareblock („Fixed-Function“), der langsamer aber energieeffizienter als die Shadereinheiten auf der GPU arbeitet. Mit dem VCE können FullHD-Videos mit 60 FPS kodiert werden, unabhängig davon, ob es sich um eine normale Transcodierung eines bereits vorhandenen Videos oder einer Videokonferenz handelt.

UVD 3.0
UVD 3.0

Da die VCE nicht annähernd so schnell arbeitet wie die GPU theoretisch könnte (obwohl nach eigenen Angaben deutlich schneller als eine CPU), gibt es einen „Hybrid-Mode“, der die Leistungsaufnahme nach oben schnellen lässt, dafür aber die Geschwindigkeit mittels der ALUs auf der GPU verbessert. Die Video Codec Engine wird in dem Modus weiterhin benutzt, jedoch nur für Aufgaben, die sich nicht gut parallelisieren lassen, wie dem eigentlichen Encoding. Um die VCE benutzen zu können, muss die eingesetzte Software dafür angepasst sein – die bis jetzt noch fehlt.

Ein weiteres Steckenpferd von AMD, das bereits mit den „Llano“ eingeführt wurde, ist Dual Graphic. Diese erlaubt es, dass die in den Prozessor integrierte Grafikeinheit mit einer zusätzlichen diskreten Lösung nicht nur einfach zusammenarbeiten kann, sondern einen CrossFire-Verbund bildet, um die Performance des Gesamtsystems noch deutlicher zu steigern. Maximal möglich ist für die Konstellation im neuen Jahr eine Radeon HD 7670M, die eine umbenannte HD 6670M aus dem Vorjahr ist. Neuere Karten sind laut AMD nicht möglich, da man lediglich VLIW-basierte Grafikkarten zusammenarbeiten lassen kann, die echten Neulinge auf Basis der GCN-Architektur fallen deshalb allesamt heraus.

Mögliche Grafik-Kombinationen
Mögliche Grafik-Kombinationen

Auf dem Papier sieht diese Technik wie im Vorjahr recht vielversprechend aus. Doch damals war man im realen Einsatz geplagt von Kinderkrankheiten und vor allem massiven Mikrorucklern, die den ganzen theoretischen Vorteil zunichte machten. Da sich AMD bei der Mikroruckler-Angelegenheit seit dem letzten Jahr fast nicht bewegt hat, ist das Problem auch für die neue Generation womöglich wieder hausgemacht.

„Trinity“ beherrscht darüber hinaus auch Eyefinity, wobei dies im Notebook kaum zum Tragen kommen dürfte, da dort drei Grafikausgänge quasi nie anzutreffen sind. Im späteren Test des Desktop-Modells, der auf klassischen Mainboards mit entsprechend vielen Grafikanschlüssen sitzt, wird dieses näher beleuchtet. Neu ist darüber hinaus auch die Unterstützung des DisplayPort-1.2-Standards.

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