Grundrechtereport warnt Bürger vor „Datensammelwut“

Andreas Frischholz
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Im Grundrechtereport 2012 mahnen die beteiligten Bürger- und Menschenrechtsorganisationen vor einer Datensammelwut der Wirtschaft und privater Unternehmen. Konkret kritisiert wird Facebook, das der Medienrechtler Philip Hofmann als „Datenkrake“ bezeichnet.

Die Freiheit im Internet stellte einen der Schwerpunkte im diesjährigen Grundrechtereport dar. Infolge der zunehmenden Datenanhäufungen müsse das Konzept der informellen Selbstbestimmung weiterentwickelt und der Verbraucherschutz gestärkt werden. Bürger könnten stetig weniger nachvollziehen, welche Prozesse im Hintergrund ablaufen und müssten zunehmend vor „fremder Überwachung, Ausspähung und Ausbeutung geschützt werden“.

Die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, die den Report vorstellte, fordert eine stärkere Aufklärung der Öffentlichkeit über Gefahren für den Datenschutz seitens privater Unternehmen. Bei wirtschaftlich attraktiven Angeboten würden Bürger zu leichtfertig ihre Daten preisgeben. So etwa auch bei Facebook, das soziale Netzwerk erstelle laut Hofmann nahezu vollständige Sozialprofile seiner Nutzer.