Hohe Preise gefährden Erfolg von „Windows on ARM“-Tablets

Patrick Bellmer
86 Kommentare

Der von Microsoft mit Windows RT, der angepassten Version von Windows 8, angestrebte Siegeszug im Lager ARM-Tablets könnte nach Einschätzung von Branchenkennern ausbleiben. Als Grund werden zu hohe Preise angegeben.

Während die Kosten für Hardware und Fertigung auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Android- und iOS-Konkurrenz liegen sollen, würde die notwendige Windows-RT-Lizenz mit zusätzlichen 90 bis 100 US-Dollar zu Buche schlagen. Ein Gerät der Zehn-Zoll-Klasse könnte so 390 bis 450 US-Dollar kosten, ein kleineres Sieben-Zoll-Tablet 240 bis 300 US-Dollar.

Insbesondere bei diesen kleineren Modellen wäre der Preisdruck aber unter anderem durch Amazons Kindle Fire mit seinen 199 US-Dollar immens hoch. Anders als der Online-Händler könnten die meisten Hersteller ihre Tablets aber nicht unter Wert verkaufen, da hier keine weiteren Einnahmemöglichkeit wie der spätere Verkauf von Medien vorhanden sei.

Hinzu komme außerdem, dass die sogenannten WoA-Plattform (Windows on ARM) gegenüber x86-Pendants deutlich in ihrer Funktionalität eingeschränkt sei. Denn während auf einem Tablet mit AMD- oder Intel-CPU auch unabhängig vom Windows Store Programme bezogen und installiert werden können und die Geräte in diesem Punk somit eher einem klassischen Desktop-PC oder Notebook ähneln, ist man bei WoA-Tablets einzig und allein auf Microsofts App Store angewiesen.

Damit, so ein weiterer Kritikpunkt, ähnele die Plattform Android und iOS, bei denen wiederum die hohen Kosten für die Betriebssystemlizenz entfallen.