Microsoft will Browser-Auswahl für Windows RT einschränken

Update Patrick Bellmer
109 Kommentare

Zukünftige Nutzer von Windows RT – dem Windows-8-Ableger für ARM-basierte Geräte – müssen den aktuellen Planungen Microsofts zufolge mit einer deutlichen Einschränkung bei der Browser-Wahl rechnen. Denn wie Mozilla im eigenen Blog berichtet, wird es nur in der Metro-Umgebung Wahlfreiheit geben.

In der klassischen Umgebung – auch als Windows Classic bezeichnet – soll hingegen nur der von Microsoft entwickelte Internet Explorer lauffähig sein. Laut dem stellvertretenden Chefsyndikus David Heiner könne nur das eigene Unternehmen sicherstellen, dass die Anforderungen an Sicherheit und Energieverwaltung der neuen Hardware in Form von ARM-Chips erfüllt werden können, so CNet.

Mozilla hingegen argumentiert damit, dass ein Programm, welches in der Metro-Umgebung lauffähig ist und von Microsoft im eigenen Store vertrieben wird, auch die Ansprüche der klassischen Oberfläche erfüllen kann. „In Anbetracht der Tatsache, dass der Internet Explorer in Windows on ARM ausgeführt werden kann, gibt es keinen technischen Grund dafür anzunehmen, dass andere Browser es nicht auch könnten.“, so Harvey Anderson, der Leiter der Mozilla-Rechtsabteilung. Andersons Meinung nach sei Windows RT aber von Grund auf so konzipiert, dem Nutzer möglichst wenig Wahlfreiheiten zu lassen und so den Wettbewerb einzuschränken.

Uneinigkeit herrscht darüber, inwiefern diese Einschränkung gegen eine Entscheidung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2009 verstoßen würde. Aufgrund der Monopolstellung Microsofts wurde damals festgelegt, dass dem Nutzer die direkte Möglichkeit zur Wahl anderer Browser eingeräumt werden müsse. Während der Software-Konzern aus Redmond davon spricht, dass Windows RT „kein Windows mehr ist“, könnte es aus Sicht Mozillas einfach „eine andere Version auf neuer Hardware“ sein. Bevor man allerdings rechtliche Schritte einleiten wird, so Anderson, werde man versuchen gemeinsam mit Microsoft eine Lösung zu finden.

Update

Wie CNet mittlerweile berichtet, teilt auch Google die Bedenken Mozillas. In einem Statement heißt es, dass Verbraucher und Entwickler am meisten von einem Wettbewerb profitieren würden.