Smartphone-Absatz steigt, Gesamtmarkt schrumpft

Patrick Bellmer
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Das Wachstum des Smartphone-Marktes geht ungebremst weiter. Zu diesem Schluss kommt die von den Marktforschern von IDC vierteljährlich erstellte Studie zur Entwicklung des weltweiten Mobilfunkmarktes. Gleichzeitig ist die Zahl aller ausgelieferten Geräte im ersten Quartal 2012 aber gesunken.

Konnten die Hersteller in den ersten drei Monaten 2011 noch gut 404 Millionen Handys ausliefern, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahres nur noch etwas mehr als 398 Millionen. Die Spitzenposition hat wie im vorherigen Quartal erneut Samsung erobert. Die Südkoreaner konnten insgesamt knapp 94 Millionen Geräte ausliefern, ein Zuwachs um mehr als ein Drittel. Gleichzeitig verlor Nokia fast ein Viertel und setzte noch mit knapp 83 Millionen Geräten deutlich weniger als Samsung ab. Platz drei geht den Zahlen zufolge an Apple; nach 18 Millionen iPhones im ersten Quartal 2011 waren es nun gut 35 Millionen Exemplare. ZTE konnte um mehr als ein Viertel auf 19 Millionen Geräte zulegen, LG büßte mehr als 44 Prozent ein.

Weltweiter Handy-Absatz in Mio. Stück
Q1 2011 Q1 2012 Veränderung
Samsung 69,3 93,8 35,4%
Nokia 108,5 82,7 -23,8%
Apple 18,6 35,1 88,4%
ZTE 15,0 19,1 27,0%
LG 24,5 13,7 -44,1%
Sonstige 168,4 154,0 -8,6%
Gesamt 404,3 398,4 -1,5%

Im Gegensatz zum Gesamtmarkt konnte das Smartphone-Segment deutlich zulegen. Die Steigerung beläuft sich auf gut 42 Prozent, in Summe wurden 144,9 Millionen Exemplare abgesetzt. Unter den fünf größten Anbietern dieser Geräte konnten lediglich Samsung und Apple mit Zuwächsen von 267 und 88 Prozent zulegen. Dadurch führt erstgenanntes Unternehmen die Liste mit mehr als 42 Millionen Smartphones deutlich an. Sowohl Nokia als auch Research in Motion und HTC mussten deutliche Absatzrückgänge hinnehmen. Die Smartphone-Auslieferungen der Finnen gingen um mehr als 50 Prozent auf 11,9 Millionen Stück zurück.

Weltweiter Smartphone-Absatz in Mio. Stück
Q1 2011 Q1 2012 Veränderung
Samsung 11,5 42,2 267,0%
Apple 18,6 35,1 88,7%
Nokia 24,2 11,9 -50,8%
Research in Motion 13,8 9,7 -29,7%
HTC 9,0 6,9 -23,3%
Sonstige 24,5 39,1 59,6%
Gesamt 101,7 144,9 42,5%

Während Samsung von kontinuierlichen Ausbau seiner Produktpalette profitiert und einen neuen Absatzrekord aufgestellt hat, leidet Nokia unter der vor allem in Asien und Europa deutlich gesunkenen Nachfrage nach Symbian-Geräten. Gleichzeitig konnten die Lumia-Modelle dieses Minus nicht egalisieren. Mitten in der Umstrukturierung befindet sich auch Research in Motion. Laut IDC haben die Kanadier die geringste Absatzzahl seit 2009 erreicht. Bis zur Vorstellung des Hoffnungsträger BlackBerry 10 sollen derart schlechte Zahlen beibehalten werden. Das Minus bei HTC ist den Analysten zufolge in erster Linie auf das schlechte USA-Geschäft zurückzuführen.

Anteil am weltweiten Smartphone-Markt
Q1 2011 Q1 2012
Samsung 11,3% 29,1%
Apple 18,3% 24,2%
Nokia 23,8% 8,2%
Research in Motion 13,6% 6,7%
HTC 8,9% 6,7%
Sonstige 24,5% 27,0%

Eine Prognose für die kommenden Monate hat IDC nicht abgegeben. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die derzeitigen Trends beibehalten werden. Während Samsung aller Wahrscheinlichkeit nach spätestens ab dem dritten Quartal vom Galaxy S III, welches voraussichtlich morgen vorgestellt wird, profitieren wird, dürften die drei Modelle der One-Reihe – wie das One X – bei HTC für Besserung sorgen. Entscheidend für Nokia wird der Europastart des Lumia 900 werden. In den USA konnten die Finnen die hohe Nachfrage bislang nicht befriedigen.