HTC One V im Test: Der günstige Einstieg in die Welt von „One“

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Sasan Abdi
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Multimedia

Wer bei der Bewertung der Kamera auf ähnlich herausragende Ergebnisse wie beim One X hofft, wird sich mit den Fotos des One V anfänglich schwer tun. Denn auch wenn hier manche Funktionen und Features vom neuen Flaggschiff – F2.0-Blende und 28-mm-Objektiv – ebenfalls zum Einsatz kommen: Die Ergebnisse der 5-Megapixel-Kamera des Testkandidaten reichen beileibe nicht an jene des großen Bruders heran.

HTC One V - Fotoqualität
HTC One V - Fotoqualität 

Dies bedeutet aber nicht, dass die Leistung unterirdisch wäre. Im Gegenteil: Für Ergebnisse im Spektrum von „gut“ bis „befriedigend“ reicht es aber selbst bei nicht mehr idealen Lichtverhältnissen durchaus. Gleiches gilt für die Aufnahme von Videos, die hardwarebedingt allerdings nur in 720p erfolgt. Immerhin verfügt aber auch das One V über einen Doppelchip, sodass während der Aufnahme auch Fotos geschossen werden können. Auf eine Frontkamera muss allerdings verzichtet werden.

HTC One V - Fotoqualität
HTC One V - Fotoqualität 
HTC One V - Fotoqualität
HTC One V - Fotoqualität 
HTC One V - Fotoqualität
HTC One V - Fotoqualität 

Ebenfalls hardwarebedingt ist, dass auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Aufnahmen längst nicht an jene der anderen One-Geräte heran reicht. Auch in dieser Hinsicht fühlt man sich leider immer wieder zeitlich ins vergangene Jahr versetzt, in dem es noch völlig normal war, dass selbst teurere Smartphones sich eine merkliche Verschnaufpause gönnten, um einen Schnappschuss abzuspeichern.

Auch bei den Möglichkeiten zur TV-Ausgabe macht sich bemerkbar, dass man es hier mit einem Mittelklassegerät zu tun hat. Denn HTC verzichtet für das One V nicht nur wie gehabt auf eine separate microHDMI-Schnittstelle, sondern auch auf MHL und DLNA, sodass der Testkandidat nicht mit einem Fernseher oder Monitor verbunden werden kann.

HTC One V
HTC One V

Lokal fällt die Güte des Videokonsums zwiegespalten aus: Einerseits weiß die Darstellung dank des guten Displays zu gefallen; andererseits macht die Wiedergabe auf Dauer auf einem 3,7 Zoll Bildschirm nicht so richtig Spaß. Hinzu kommt, dass sich die etwas schwachbrüstige Hardware auch bei der Wiedergabe von 720p-Videomaterial ab und an bemerkbar macht. Für YouTube-Freunde dürfte das One V somit locker ausreichen – für echte Video-Enthusiasten ist das Gebotene aber nur gerade so ausreichend.

Dafür profitiert das Gerät als MP3-Player von den moderaten Maßen und von der obligatorischen Beats-Audio-Integration, der wir bereits im Rahmen unseres Tests zum Sensation XL nachgefühlt haben. Entsprechende Kopfhörer liegen allerdings auch in diesem Fall nicht bei, die Klangqualität kann aber auch so überzeugen. Dies gilt jedoch auch beim One V nicht für den verbauten Lautsprecher, der zwar eine gute Lautstärke, dabei aber auch gehöriges Scheppern bietet.

Auch die Speicherfrage muss für den Testkandidaten differenziert beantwortet werden. Zum einen verbaut HTC hier anders als bei den anderen One-Geräten einen microSD-Kartenslot, sodass man den internen Speicher theoretisch um bis zu 32 Gigabyte erweitern kann. Andererseits erhält das Gerät von Werk ab nur 4 Gigabyte festen Speicher mit auf den Weg, sodass sich Multimedia-Freunde schnell genötigt sehen dürften, tatsächlich den besagten Slot zu verwenden.

Sieht man von den erwähnten Rucklern ab, lässt sich schließlich festhalten, dass das Web-Surfen auf dem One V dank guter Ladezeiten und einem verhältnismäßig kleinen Display dem Gros der Standard-Ansprüche genügen dürfte. Gleiches gilt für das GPS-Modul, das die Position auf circa. 14 Meter genau lokalisiert. Doch auch hier gilt: Aufgrund der Hardware dauert es im Vergleich deutlich länger, bis das Modul einsatzbereit ist.

Kommunikation

Die Ausstattung in puncto Kommunikation ist mit „gängig“ am besten beschrieben. So verfügt das One V über WLAN-n und Bluetooth 4.0 sowie HSPA. Auch Tethering ist Android-typisch problemlos möglich. Genauso wie bei den Geschwistern fehlt aber auch hier die LTE-Unterstützung; überdies muss auch auf die mögliche Bezahlvariante der Zukunft, NFC, verzichtet werden.

Die Qualität der Telefonie geht alles in allem auch beim One V in Ordnung. Die Lautstärke ist absolut ausreichend, Stimmen klingen klar und natürlich. Allerdings wird auch in diesem Fall wie bei den anderen One-Geräten die Freisprechfunktion vom mäßigen Lautsprecher in Mitleidenschaft gezogen.

Laufzeiten

Ein etwas angestaubter, in 45 nm gefertigter SoC und ordentliche Display-Helligkeitswerte – trotz mäßiger Auflösung und vergleichsweise geringer Bildschirmdiagonale war schwer absehbar, wie sich der festverbaute One-V-Akku mit 1.500 mAh Kapazität in der Praxis schlagen würde.

Video-Dauertest
  • 720p Dauertest:
    • Sony Ericsson Xperia Neo (Android 2.3.3)
      8:20
    • Apple iPad 2 (iOS 4.3.5)
      7:30
    • Apple iPhone 4 (iOS 5.0.1)
      7:20
    • HTC Evo 3D (Android 2.3.4)
      7:00
    • Sony Ericsson Xperia Ray (Android 2.3.3)
      6:55
    • iPad 3 (iOS 5.1)
      6:55
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.1)
      6:40
    • HTC One S (Android 4.0.3)
      6:08
    • Motorola Xoom 2 (Android 3.2)
      5:47
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.0)
      5:40
    • RIM BlackBerry Playbook
      5:33
    • HTC One V (Android 4.0.3)
      5:30
    • Motorola Droid Razr (Android 2.3.5)
      5:03
    • HTC Radar (Windows Phone 7.5)
      4:33
    • HTC One X (Android 4.0.3)
      4:31
    • Samsung Galaxy Nexus (Android 4.0.1)
      4:27
    • HTC Sensation XL (Android 2.3.5)
      3:56
    • HP TouchPad (webOS 3.0.2)
      3:30
    • Sony Tablet P
      3:28
    • HTC Titan (Windows Phone 7.5)
      3:20
    • Sony Xperia S (Android 2.3.7)
      3:20
    • Nokia Lumia 800 (Windows Phone 7.5)
      3:00
      Firmware 1600.2479.7740.11451
    • Sharp Aquos SH80F (Android 2.3.4)
      2:50
Einheit: Stunden, Minuten
Anmerkungen zu den Laufzeiten

Beim Blick auf die Werte aus unserem 720p-Video-Dauertest wird deutlich, dass man keine Zauberei erwarten darf – für einen Platz im soliden Mittelfeld reicht es aber allemal. Die dahingehende Nähe zum One S bekamen wir übrigens auch in der alltäglichen Anwendung zu spüren: Bei moderater Nutzung schafft auch das One V mit etwas Glück und bei moderater Standard-Nutzung bis zu zwei Arbeitstage ohne Boxenstopp.